Mehr als 16.000 Menschen beteiligten sich in der vergangenen Woche an der Online-Abstimmung der HOCHBAHN über den Namen der neuen südlichen Endhaltestelle der Linie U4 auf dem Grasbrook. Wenn alles optimal läuft, hält die U4 ab 2031 an der neuen Haltestelle Moldauhafen.

Auf diesen Namen entfielen fast zwei Drittel aller Stimmen: 10.803 Stimmen entfielen auf Moldauhafen, 4.016 auf Grasbrook und 1.351 auf Prager Ufer.

Vor der Abstimmung hatte die HOCHBAHN die Öffentlichkeit dazu aufgerufen, Namensvorschläge einzureichen. Aus den rund 1.500 Vorschlägen wählte eine Jury aus Vertretern der HOCHBAHN, des hvv, der Verkehrsbehörde, der HafenCity GmbH und des Stadtteils drei praxistaugliche Favoriten aus.

„Das Ergebnis ist eindeutig. Die neue Haltestelle wird über dem Moldauhafen schweben. Der Name nimmt diesen Ort auf, betont aber auch die Verbindung zwischen U-Bahn und Hamburger Hafen, die so traditionsreich ist. Immerhin war die Entwicklung des Hamburger Hafens einer der entscheidenden Gründe, die U3 als historische Ringlinie zu bauen und damit den Grundstein für das Hamburger U-Bahn-Netz zu legen.“

Robert Henrich, Vorstandsvorsitzender der HOCHBAHN

Neben dem neuen Stadtteil Grasbrook mit 6.000 Anwohnern und 16.000 Arbeitsplätzen sollen auch die naheliegenden Stadtteile HafenCity, Veddel und Rothenburgsort von der Haltestelle profitieren. Die Elbbrücke biete gleichzeitig eine Verbindung zur U- und S-Bahnstation Elbbrücken mit ihrem hvv switch-Punkt und ihrer StadtRAD-Station. Auch die Veddel soll über die Veddeler Brücke einen direkten Zugang zur U4-Haltestelle erhalten.

Moldauhafen bezeichnet ein 1887 erbautes Hafenbecken im Hamburger Hafen. Im Rahmen der Versailler Verträge nach Beendigung des Ersten Weltkrieges wurde der Hafen an die damalige Tschechoslowakei verpachtet, da die Elbe für das Land den einzigen schiffbaren Zugang zum Meer darstellte. Die Kaianlagen hießen Prager Ufer (Nordkai) und Melniker Ufer (Südkai).

Inzwischen ist der Hafenbetrieb eingestellt und das umliegende Gebiet wird zum neuen Stadtteil Grasbrook entwickelt. Die Fläche ist rund 50 Hektar groß und wird sich in zwei Teile unterteilen: Ein gewerblich geprägtes Hafentorquartier und das Moldauhafenquartier, das sich nördlich an das Hafenbecken und die U4-Haltestelle anschließt.

Ab 2031 soll die U4 über ihren bisherigen Endpunkt hinaus über eine neue elegante Elbbrücke mit Karbonelementen zum Grasbrook fahren. Dort führt die Strecke über ein Stahlviadukt in die über dem Moldauhafen schwebende gleichnamige neue Haltestelle.

Titelbild: HOCHBAHN