Am gestrigen Samstag fanden auf der Infrastruktur von SinON (Schieneninfrastruktur Ost-Niedersachsen GmbH) Messfahrten für die Reaktivierung der Strecke Lüneburg – Soltau (RB 39 „Salzexpress“) statt. Ziel sei die Aufnahme des Personenverkehrs im Dezember 2027.
Diesen Sommer solle laut SinON das Planfeststellungsverfahren hierfür beginnen. Dazu gehört auch ein Erschütterungsgutachten, für das nun ein Stadler Flirt AKKU von erixx Holstein einige Messfahrten unternahm. Vergleichbare Fahrzeuge sollen künftig tagsüber im Stundentakt verkehren. Zunächst müssten aber für voraussichtlich zwei Jahre übergangsweise Dieselzüge aushelfen, da die Batteriezüge und ihre Ladeinfrastruktur erst ausgeschrieben und gebaut werden müssten.
Die meisten Messfahrten seien mit der derzeitigen Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h vorgenommen worden, zwischen Melbeck und Drögennindorf – wo das Titelbild entstand – mit der künftigen Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. Dazu wurden einige Bahnübergänge gesondert gesichert.
Die Strecke Lüneburg – Soltau verbindet die namensgebenden Städte mit den Orten Bispingen und Amelinghausen und erschließt die Lüneburger Heide. Die Strecke wird seit über 100 Jahren betrieben, die letzten etwa 50 Jahre allerdings nur noch von Güterzügen befahren. Eine endgültige Entscheidung über die Reaktivierung steht noch aus, die Nutzen-Kosten-Analyse kam im Jahr 2021 zu einem guten Ergebnis (Faktor 3,4). Die Kosten der Planung übernimmt die SinON als Tochter des Landes Niedersachsen.