Heute hat die HOCHBAHN den Siegerentwurf für die westliche U5-Endhaltestelle an den Arenen vorgestellt. Die Haltestelle am Farnhornstieg muss einerseits regulär das Haltestellenumfeld erschließen, aber andererseits auch den Menschenmassen bei Großveranstaltungen in den Arenen im Volkspark standhalten. Der Siegerentwurf stammt von den blrm Architekt*innen und AZC – Atelier Zündel Cristea.
Haltestelle erhält drei Bahnsteiggleise
Während die Bauarbeiten an der U5 Ost zwischen der City Nord und Bramfeld bereits in vollem Gange sind, laufen die Planungen für die restliche Strecke noch. Die westliche Endhaltestelle an den Arenen wird eine Doppelfunktion erfüllen müssen: Neben der Erschließung des Umfelds (Wohnbebauung, Gewerbe) im Umfeld muss die neue Haltestelle auch dem Veranstaltungsverkehr Rechnung tragen. Hierfür plant die HOCHBAHN eine dreigleisige Haltestelle mit zwei Mittelbahnsteigen – das mittlere Gleis erhält dabei zwei Bahnsteigkanten.
Die Haltestelle wird am Farnhornstieg liegen – der Fußweg bis Volksparkstadion betrage gerade einmal 500 Meter. Dieser Abstand ist auch so gewollt: Die Lage ist das Ergebnis einer umfassenden Variantenuntersuchung, bei der neben den Umweltbelangen (Volkspark) auch das Erschließungspotenzial im Alltagsbetrieb berücksichtigt wurden. Der Fußweg entzerre im Veranstaltungsverkehr die Besucherströme, was die An- und Abreise erleichtere. An den Arenen entsteht zudem eine Kehr- und Abstellanlage, sodass Züge nach Bedarf eingesetzt werden können. Mit der kürzesten Zugfolgezeit von 90 Sekunden könnten pro Stunde 36.000 Fahrgäste sicher befördert werden.

Im Alltagsbetrieb soll nur einer der beiden Bahnsteige in Betrieb sein, der über Zugänge an den Stirnseiten erreichbar ist. Im Veranstaltungsverkehr werde der zweite Bahnsteig geöffnet und mit ihm sechs zusätzliche Treppenanlagen, die auf den Bahnhofsvorplatz südlich der Haltestellen führen. Insgesamt stünden damit 12 Treppenanlagen und 4 Aufzüge zur Verfügung. Dieses Konzept übernimmt die HOCHBAHN aus Wien, im Planungsprozess wurden mehrere Stadionhaltestellen näher untersucht.

Über einen großzügigen Vorplatz können Besucher die Arenen künftig ohne Überquerung einer Straße erreichen. Vereinzelungsanlagen und Zähleinrichtungen an den Zugängen sollen eine Steuerung der Fahrgastströme ermöglichen und auch eine Überfüllung der Haltestelle verhindern. Anlassbezogen soll die HOCHBAHN-Wache vor Ort sein, die einen entsprechenden Stützpunkt in der Haltestelle erhält.

Im Zuge der Bauarbeiten kommt es auch zu dauerhaften Anpassungen an den angrenzenden Straßen. Der Hellgrundweg wird etwas in den Westen verschwenkt und bildet künftig am Farnhornweg/Farnhornstieg einen neuen Kreuzungsbereich. Von der Verschwenkung werden Parzellen eines Kleingartenvereins vor Ort betroffen sein. Die HOCHBAHN befinde sich im Austausch mit dem Landesbund der Gartenfreunde, um nach Möglichkeit ortsnah Ersatzparzellen für alle Betroffenen zur Verfügung zu stellen.

Der Bau der Haltestelle mitsamt ihres Vorplatzes wird dazu führen, dass diverse Bäume gefällt werden müssen. Deswegen sei es wichtig gewesen, den neuen Bahnhofsvorplatz möglichst grün zu gestalten.
Der Entwurf für die Haltestelle stammt vom Hamburger Architekturbüro blrm Architekt*innen in Zusammenarbeit mit AZC Atelier Zündel Cristeria und ist das Ergebnis eines europaweit durchgeführten Architekturwettbewerbs mit acht Teilnehmern. Die unterirdischen Bahnsteige werden von einem dünnen Hängedach aus Holz überspannt . Die Haltestelle wird vollflächtig verglast, um das Tageslicht auszunutzen. Das Holzdach selbst wird mit einer Solaranlage ausgestattet.

Baustart schon in wenigen Jahren
Laut HOCHBAHN-Angaben könnten die Bauarbeiten an den Arenen bei einem idealen Planungsverlauf bereits 2029 starten. Es ist geplant, die neue Linie an mehreren Stellen in der Stadt gleichzeitig zu bauen. So sollen für sich sinnvolle Querverbindungen so früh wie möglich fertiggestellt werden. Nach dem Abschnitt Borgweg – Jarrestraße soll es zum Beispiel von der Haltestelle Hagenbecks Tierpark in Richtung Innenstadt und in Richtung Arenen weitergehen. Die Fertigstellung der gesamten rund 25 Kilometer langen Linie ist weiterhin für das Jahr 2040 geplant.
Zweiter und dritter Platz werden bis September ausgestellt
Wie schon beim Gestaltungswettbewerb für die Umsteigehaltestelle Hauptbahnhof Nord werden auch dieses Mal die drei bestplatzierten Entwürfe öffentlich ausgestellt. Bis zum 18. September sind am Ida-Ehre-Platz 10 zu sehen oder jederzeit online auf www.schneller-durch-hamburg.de.
Den zweiten Platz erreichte der Entwurf von gmp International GmbH mit gmp Generalplanungsgesellschaft mbH und Karres en Brands B.V., der ebenfalls ein hölzernes, teilbegrüntes Dach sowie eine Fassadenbegrünung umfasst:


Den dritten Platz erreichte der Entwurf „Bäume und Wolke“ von der LIN Labor Integrativ Gesellschaft von Architekten mbH mit der Uniola GmbH Landschaftsarchitektur und Stadtplanung.

