von Gut eine Woche nach der Übernahme der Linien RB 76, RE 83 und RB 84 von der DB Regio AG dünnt der neue Betreiber erixx Holstein seinen Fahrplan aus – um den zunächst instabilen Betrieb zu stabilisieren. Noch bis zum 1. Januar 2023 gilt ein Ersatzfahrplan, bis Anfang Februar ist mit Einschränkungen zu rechnen.
In den ersten Tagen machte der neue Betreiber zunächst mit hohen Verspätungen und kurzfristigen Ausfällen auf sich aufmerksam, die Lage scheint sich aber inzwischen zu bessern. Noch vor Betriebsstart wurde bekanntgegeben, dass die RB 76 nach Kiel-Oppendorf wegen Personalmangel bis mindestens Januar durch Busse ersetzt wird.
Am vergangenen Wochenende teilte erixx Holstein mit, den Betrieb zwischen Lüneburg, Lübeck und Kiel vom 19. Dezember bis 1. Januar auszudünnen. Durchschnittlich 11-12 Fahrten täglich sollen planmäßig ausfallen. Diese können nicht durch Busse ersetzt werden, sondern fallen ersatzlos aus. Die ausfallenden Fahrten kommuniziert erixx Holstein im Web unter https://www.erixx.de/fahrplan/baustellenmeldungen/ und seien auch in den Fahrplanauskünften eingepflegt.
Aktuell rechnet erixx Holstein damit, noch bis Anfang Februar 2023 auf einen Ersatzfahrplan zurückgreifen zu müssen. Voraussichtlich ab dem 2. Januar 2023 soll ein neuer noch in Planung befindlicher Ersatzfahrplan gelten.
erixx Holstein führt die Ausfälle auf gleich mehrere Gründe zurück. So fehle es derzeit an einsatzbereiten Fahrzeugen. Die DB Regio AG stellt im Fahrplanjahr eine Transferflotte von 22 Fahrzeugen zuzüglich einer Werkstattreserve von 3 Fahrzeugen. Am vergangenen Wochenende hätten beispielsweise nur 17 Fahrzeuge betriebsfähig zur Verfügung gestanden. Zusammen mit der DB Regio AG arbeite man intensiv an der Verbesserung der Fahrzeugsituation. Darüber hinaus sei auch erixx Holstein nicht nur vom branchentypischen Personalmangel, sondern auch von dem aktuell weit verbreiteten hohen Krankenstand (Grippe, Covid-19, RS-Viren) betroffen.
So ärgerlich Angebotseinschränkungen auch sind, umso löblicher ist das aktuelle Vorgehen: Mit dem Ausdünnen des Fahrplans versucht erixx Holstein, einen verlässlichen Betrieb aufrechtzuerhalten. Andere Unternehmen wie der metronom oder die AKN streichen derzeit kurzfristig Fahrten – je nachdem, wo Personal kurzfristig fehlt. Aber auch die DB Regio, die das Dieselnetz bislang betrieb bzw. betreibt, hatte das Jahr über immer wieder mit Ausfällen aufgrund fehlender Triebfahrzeugführer zu kämpfen.
erixx Holstein sei sich bewusst, dass die derzeitige Gesamtsituation eine Belastung für die Fahrgäste ist, entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten und bittet um Verständnis.
