Aktualisiert – Für Montag, den 27. März haben die Gewerkschaften Verdi und EVG ihre Mitglieder zu einem gemeinsamen, großflächigen Streik aufgerufen. Betroffen sollen der Fern-, Regional- und Nahverkehr, Flughäfen (außer BER) und die Autobahngesellschaft sein, wie die Gewerkschaften mitteilten.
Der Streik soll am Montagmorgen um Mitternacht beginnen. Bei der EVG sind rund 230.000 Beschäftigte aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Es sollen alle Betriebe bestreikt werden, in denen derzeit Tarifverhandlungen laufen. Die EVG fordert derzeit zwölf Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro mehr im Monat. Die DB bietet derzeit nur 5% mehr in zwei Schritten und Einmalzahlungen von bis zu 2.500 Euro.
Erwartungsgemäß fällt die Reaktion der Deutschen Bahn verhalten aus: Der Streik sei grundlos und unnötig. Personalvorstand Martin Seiler ruft zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. und bezeichnet das eigene Angebot als „verantwortungsvoll“. Der nächste Gesprächstermin sei Ende April und viel zu spät. „Jetzt streiken und dann vier Wochen lang nicht verhandeln, das kann nicht der Ernst der Gewerkschaft sein“, so Seiler.
Vor einigen Wochen einigten sich die Gewerkschaft Verdi und die HOCHBAHN bereits über eine Erhöhung der Entgelte um 400 Euro in zwei Schritten sowie eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.500 Euro. Im Fahrdienst erhöht sich der Einstiegslohn über die 18-monatige Laufzeit des Tarifvertrags um 14,5 Prozent. Entsprechend werden die Verkehrsmittel der HOCHBAHN, also die meisten Buslinien in Hamburg und die U-Bahnlinien trotz des angekündigten Streiks planmäßig verkehren.
Bei der Eisenbahn sieht die Lage weniger gut aus: Hier ist mit erheblichen Beeinträchtigungen zu rechnen, da viele Stellwerke von EVG-Personal besetzt sind.
Die DB hat mitgeteilt, dass am Montag keine Züge des Fernverkehrs verkehren werden. Bereits gebuchte Fahrkarten für den 27. oder 28. März können im Zeitraum vom 23. März bis 4. April flexibel genutzt werden. Sitzplatzreservierungen können kostenlos storniert werden. Weitere Informationen auf der Website der Deutschen Bahn.
Die S-Bahn Hamburg rechnet mit erheblichen Betriebseinschränkungen und rät, andere Verkehrsmittel zu nutzen.
Der hvv informierte, dass am Streiktag keine Züge der AKN und auch nicht der reguläre A1-Schienenersatzverkehr verkehren werden. Um die Elbinsel besser anzubinden, wird die Metrobuslinie 13 bis zu den Elbbrücken verlängert. Die Buslinie 154 werde verstärkt. Die Elbfähren würden uneingeschränkt verkehren. Falls der Elbtunnel gesperrt wird, müsse mit Auswirkungen auf die dort verkehrenden Buslinien 150 und 250 gerechnet werden. Auch der hvv warnt vor Einschränkungen und Ausfällen im Regionalverkehr.
Zuletzt aktualisiert: 24.03.2023 11:00