Die HOCHBAHN hat bei der Wirtschaftsbehörde die Planfeststellung für den zweiten Abschnitt der neuen Linie U5 von der City Nord bis Jarrestraße, auch als Abschnitt „U5M1000“ bezeichnet, beantragt. Gestern startete die öffentliche Auslegung der Planfeststellungsunterlagen.
Gegenstand des Antrags ist ein 2,3 Kilometer langes Teilstück, das an die bereits in Bau befindliche U5 Ost (Bramfeld – City Nord) anschließt. Es umfasst im Einzelnen:
- Startschacht an der Kreuzung Überseering West / Jahnring in offener Bauweise
- Zwei eingleisige Tunnelröhren City Nord – Borgweg im Tunnelvortrieb, darin:
- Notausstieg „Otto-Wels-Straße“ in offener Bauweise
- ein Bremsprüfgleis (gerader Streckenbereich im Tunnel)
- Notausstieg „Südring“ in offener Bauweise
- Haltestelle Borgweg
- inklusive Bahnsteigverlängerung der Bestandshaltestelle (U3)
- inklusive Neubau eines gemeinsamen Empfangsgebäudes in der Barmbeker Straße
- Bahnsteig der U5: 120 Meter lang, 9 Meter zwischen den Wänden für die Bahnsteigtüren breit, Aufzüge an beiden Enden
- Streckentunnel Borgweg – Jarrestraße in offener Bauweise, darin:
- ein doppelter Gleiswechsel unmittelbar südlich der Haltestelle Borgweg
- Notausstieg „Goldbekufer“
- eine eingleisige Kehr- und Abstellanlage
- ein doppelter Gleiswechsel mit Anschluss der Kehr- und Abstellanlage unmittelbar nördlich der Haltestelle Jarrestraße
- Haltestelle Jarrestraße
- Bahnsteig: 120 Meter lang, 9 Meter zwischen den Wänden für die Bahnsteigtüren breit, Aufzüge an beiden Enden
- vorbereitende Maßnahmen für den Zielschacht für die U5M2000 (Jarrestraße – Hauptbahnhof Nord), die nordwärts gebaut werden soll

Die Streckentunnel City Nord – Borgweg sollen laut Erläuterungsbericht nacheinander südwärts gebaut werden. Die Bauzeit für den Streckentunnel wird mit 22 Monaten veranschlagt, die Erstellung einer einzelnen Tunnelröhre soll circa neun Monate dauern. Die Tunnelvortriebsmaschine soll rund um die Uhr betrieben werden.
An der Haltestelle Borgweg entsteht ein neuer Umsteigepunkt (siehe Titelbild). Für das neue gemeinsame Zugangsbauwerk an der Barmbeker Straße muss die dort befindliche Tankstelle abgerissen werden. Die Baugrube der U5-Haltestelle Borgweg dient zugleich auch als Zielschacht für die Tunnelvortriebsmaschine. Um Platz für den Übergang U3/U5 zu schaffen, muss die U3 neu trassiert und der Bahnsteig neugebaut werden.
Der Streckentunnel zwischen den Haltestellen Borgweg und Jarrestraße entsteht unter der Barmbeker Straße (B5) in offener Bauweise. Dabei muss auch der Goldbekkanal unterquert werden. Aufgrund der Restnutzungsdauer von etwa 50 Jahren wird die Barmbeker Straßenbrücke bauzeitlich verlegt, anstatt den Verkehr über Hilfsbrücken zu leiten und die Brücke abzureißen und nach Abschluss der Arbeiten neu zu bauen.
Wie bereits bei im Los 2 der U5-Ost (Sengelmannstraße – Bramfeld) sollen die betroffenen Straßen nicht für den Verkehr vollgesperrt werden. Der Bau erfolgt quasi in Hälften, auf der jeweils anderen kann jedenfalls eine Autospur an der Baustelle vorbeigeführt werden. Dieses Konzept kommt z.B. bereits an der Baustelle der Haltestellen Barmbek Nord und Bramfeld zur Anwendung.
Nach derzeitigem Kenntnisstand sei bei einem Bau mit einer Sechstagewoche eine Eröffnung des Abschnitts City Nord – Borgweg für 2033 und bis Jarrestraße für 2035 geplant. Die Planfeststellungsunterlagen können auf der Website der Stadt Hamburg heruntergeladen oder im Bezirksamt Nord (Kümmelstraße 6) während der Amtsstunden bis zum 25. März 2025 eingesehen werden. Betroffene müssen ihre Einwendungen bis zum 25. April 2025 erheben. Bei einem planmäßigen Verlauf erwartet die HOCHBAHN U5 Projekt GmbH den Planfeststellungsbeschluss im Jahr 2026.
Titelbild: Visualisierung der umgebauten Haltestelle Borgweg – HOCHBAHN