HOCHBAHN: Neue Zugzielanzeiger in Betrieb

Schon vor gut zwei Wochen konnte in der Haltestelle Horner Rennbahn ein erster Blick auf die neue Generation Zugzielanzeigen geworfen werden. Mit der Wiederaufnahme des Betriebs zwischen Horner Rennbahn und Legienstraße sind nun die ersten sechs (Doppel-)Displays in Betrieb gegangen.

Die neue Generation an Anzeigen wird von der Firma Funkwerk geliefert. Sie konnte sich in der europaweiten Ausschreibung durchsetzen. Insgesamt umfasst der Auftrag im U-Bahn-Bereich circa 360 kabelgebundene Bahnsteig-Zugzielanzeiger sowie ca. 40 kabelgebundene Zugankündigungsanzeiger, also jene Geräte, die in Schalterhallen auf die nächsten vier Abfahrten hinweisen.

HOCHBAHN-Technikvorstand Jens-Günter Lang erklärte beim Pressetermin vorletzte Woche auf Nachfrage, dass die Anzeiger bis zum Abschluss der Umrüstung in voraussichtlich zwei Jahren gegenüber den bisherigen Anzeigern keine zusätzlichen Funktionen bieten kann. Dies liege an der IT im Hintergrund. Bis dahin werde also quasi der hier zu sehende abwärtskompatible Modus zu sehen sein.

Digitale Fahrgastinformation (bisher) anno 1996

Nach der Erprobung auf den Haltestellen Steinfurther Allee und Mümmelmannsberg Anfang der 1990er-Jahre wurde die bis dato aktuelle Generation an Zugzielanzeigern ab der U1-Streckenverlängerung bis Norderstedt Mitte im Herbst 1996 flächendeckend ausgerollt.

Die Zugzielanzeiger der Firma solari udine lösten seinerzeit Fallblattanzeiger ab. Erstmals konnte die Abfahrtszeit der U-Bahn angegeben werden, in aller Regel in Form eines Countdowns. Auch wurden so aktuelle Informationen, z.B. Sondertexte für Baustellen in verschiedenen Formaten möglich, oder auch die klassische Weihnachts- und Jahreswechselanimation…

Mit nun bald bis zu 30 Jahren haben die Geräte ihre prognostizierte Lebensdauer deutlich überschritten. Dass die AKN ebenfalls zunächst auf diese Anzeiger setzte, und später auf LCD-Anzeigern – ähnlich der der S-Bahn – umrüstete, dürfte dabei sicher geholfen haben: Die Altgeräte wurden von der HOCHBAHN übernommen und aufgearbeitet. So konnte z.B. auch der Bedarf für die Linie U4 gedeckt werden. Die bunte Variante kommt ausschließlich in Tunnelhaltestellen, die einfarbige Variante an den oberirdischen Haltestellen (und einzelnen Tunnelhaltestellen) zum Einsatz.

Umrüstung bei der S-Bahn Hamburg stockt(e)

Bei dieser Gelegenheit soll auch ein Blick auf die S-Bahn geworfen werden. Seit 2021 läuft hier die Umrüstung von LCD-Anzeigern, die seit Anfang des Jahrtausends eingesetzt werden, auf moderne TFT-Monitore. Das anfänglich gesetzte Ziel, alle Geräte bis Ende 2023 auszutauschen, wurde hingegen nicht erreicht. Auch im Jahr 2025 besitzt noch knapp jede zehnte S-Bahn-Station im Gleichstromnetz ihre alten LCD-Anzeiger, so z.B. Wandsbeker Chaussee, Sternschanze, Veddel und Wilhelmsburg.

Erst kürzlich wurde die Umrüstung wieder fortgesetzt, so erhielten Wedel und Poppenbüttel seit Jahresbeginn die neuen Anzeigen. Allerdings kommt hier ein leicht anderes Modell mit zwei einzelnen (quasi halben) Monitoren zum Einsatz.

Die LCD-Anzeiger von PSI wurden im Laufe der Jahre immer mal wieder mit Software-Updates versorgt, Anfang der 2010er-Jahre wurde eine Mehrzuganzeige eingeführt, die die nächsten drei S-Bahnen ankündigte. Während diese Anzeigen sich abwechselten zeigen die seit 2021 eingesetzten Anzeigen der neuen Generationen dauerhaft bis zu drei nächste Züge am jeweiligen Gleis an. Neben (wieder) bunten Liniensymbolen ermöglichen sie auch die Anzeige der derzeitigen Auslastung.

Modernisierung auch im Busbereich

Das Vergabeverfahren umfasst nicht nur eine Modernisierung im U-Bahnbereich – auch an den Busbereich wurde gedacht. Dort kommen seit 2001 digitale Abfahrtstafeln zum Einsatz, die über Funk versorgt werden („FIMS“, kurz für „Fahrgastinformations- und Managementsystem“). Hier stehen rund 350 Anzeiger zum Austausch an, wobei die markanten roten Masten (soweit vorhanden) weiterverwendet werden sollen.