Westfield eröffnet in der HafenCity

Aktulisiert – Die Überschrift klingt zunächst nach einem themenfremden und bezahlten Werbebeitrag, doch gibt es tatsächlich Auswirkungen auf den Hamburger Nahverkehr. Der Grund liegt nahe: Der Betreiber rechnet mittelfristig mit 16 Millionen Besucherinnen und Besuchern jedes Jahr, was ab heute zu Angebotsausweitungen im U-Bahn- und Busbetrieb führt.

Linie U4 weiter mit 120 Meter-Zügen

Bereits seit 2023 verkehrt die Linie U4 wegen der Bauarbeiten im Bereich Horner Rennbahn mit längeren 120 Meter-Zügen aus 8 bzw. 9 Wagen, bis dahin waren es nur kürzere 80 Meter-Züge aus 6 Wagen. Diese Maßnahme soll laut Auskunft der HOCHBAHN bis auf Weiteres verstetigt werden. Sollte sich der erhöhte Bedarf nicht einstellen, dürfte es aber wieder zu einer Kürzung kommen.

Verlängerung der Metrobuslinie 4

Für den Fahrgast auffälliger ist die Verlängerung der Metrobuslinie 4 zum Westfield. Dabei wird eine Schleife durch das Überseequartier gefahren. Von der Haltestelle Brandstwiete fahren die Busse über „Bei St. Annen“ bis zur Endhaltestelle „Osakaallee (Überseequartier)“, die auch bereits von den Linien 6 bzw. 111 bedient werden. Richtung Eidelstedt, Wildacker startet die Metrobuslinie 4 an einer neu eingerichteten Haltestelle „Am Sandtorpark (Überseequartier)“ zwischen der Überseeallee und Tokiostraße und bedient anschließend die Haltestellen „Singapurstraße“ und „Bei St. Annen“ der Linie 6, ehe es zur Brandstwiete zurückgeht.

Die Busse der Linie 4 verkehren montags bis freitags zwischen 9 und 20 Uhr alle 5 Minuten, sowie montags bis freitags von 20 bis 20:30 Uhr und samstags von 9 bis 20 Uhr alle 10 Minuten auf dem neuen Linienabschnitt. Zu den übrigen Zeiten enden alle Fahrten wie bisher an der Brandstwiete, am Rathausmarkt oder am U-Bahnhof Schlump.

Eine Woche Baufahrplan auf der U4

Wegen der Ausweitung der U2/U4-Baustelle bis zur Haltestelle Burgstraße kann die Linie U4 von Donnerstag, 10. April bis Dienstag, 15. April zeitweise nur eingeschränkt fahren. Tagsüber verkehrt die Linie U4 nur zwischen Elbbrücken und Jungfernstieg, dort aber von wechselnden Gleisen und Bahnsteigen – und zwar wie folgt:

Abfahrtsgleis der U4
am Jungfernstieg
Do, Fr, Mo & Di
6:55 – 20:55 Uhr
Sa
10:35 – 20:55 Uhr
Minute 05Gleis 6 abweichend Gleis 3
Minute 15abweichend Gleis 3Gleis 6
Minute 25Gleis 6 abweichend Gleis 3
Minute 35abweichend Gleis 3Gleis 6
Minute 45Gleis 6 abweichend Gleis 3
Minute 55abweichend Gleis 3Gleis 6

Von Gleis 3 fahren sonst die Züge der Linie U4 in Richtung Burgstraße/Billstedt. Nur mit dieser Betriebsweise habe sich ein 10 Minuten-Takt realisieren lassen. Außerhalb der genannten Zeiten und sonntags fährt die U4 „wie gewohnt“. Mangels Weichenverbindungen zwischen Jungfernstieg und Überseequartier fahren die Züge auch dort jeweils abwechselnd von beiden Gleisen in beide Richtungen – dank eines Mittelbahnsteigs dürften sich die Auswirkungen in Grenzen halten. Fahrgäste werden gebeten, vor der Fahrt in die hvv App zu schauen.

Der erste Nachmittag: Volle U-Bahnen, kein Metrobus 4

Die Eröffnung des Westfield Überseequartier zog wie erwartet tausende Gäste an, die offenbar überwiegend mit der U4 an- und abreisten. Am späten Nachmittag waren die U-Bahnen stark ausgelastet, die Bahnsteige voll, sodass die Züge im Schrittempo ein- und ausfahren mussten. Der 10 Minuten-Takt der Linie U4 wurde teilweise mit Verstärkerzügen zwischen Berliner Tor und HafenCity Universität, die nur in Lastrichtung mit Fahrgästen fuhren, zu einem 5 Minuten-Takt verdichtet. In den Fahrplanauskünften waren diese Fahrten nur kurzfristig eingelegt – offenbar hat die Hochbahn nicht mit dieser starken Nachfrage gerechnet, die noch die Eröffnung der U4 vor über zwölf Jahren deutlich übertraf – so die subjektive Einschätzung des Autoren.

Das Westfield Überseequartier verfügt über mehrere direkte Zugänge direkt in die Schalterhallen des gleichnamigen U-Bahnhofs.
Um kurz nach 18 Uhr war der Bahnsteig komplett voll – U-Bahnen mussten im Schritttempo ein- und ausfahren, der Fahrplan nur noch eine Orientierung.

Die Metrobuslinie 4 kam derweil ab ca. 16:15 Uhr aufgrund eines „erhöhten Verkehrsaufkommen“ nicht mehr bis in das Überseequartier. Die Linie musste bis zur Brandstwiete verkürzt werden. Ungünstig: Weder an den Abfahrtsanzeigern noch in der hvv Fahrplanauskunft war diese Einkürzung abgebildet, nur an den Bussen stand das korrekte Ziel. Kein Lauftext auf Anzeigern, nur eine Fahrplanmeldung in der App…

Es bleibt spannend, wie sich die Nachfrage in den nächsten Tagen entwickeln wird – gerade wenn von Donnerstag bis Dienstag ein 5 Minuten-Takt betrieblich nicht mehr möglich ist…