blrm Architekt*innen (Hamburg) und Gottlieb Paludan Architects (Kopenhagen) haben sich in einem Architekturwettbewerb für die Neugestaltung der U2/U4- und U5-Kombihaltestelle Hauptbahnhof Nord gegen sieben Mitbewerber durchgesetzt. Ein besonderer Fokus liege auf das Spiel zwischen modernen architektonischen Elementen und der bereits vorhandenen Bausubstanz.
Glow-up: Bestandshaltestelle wird weiterentwickelt


Der Siegerentwurf greift den Bestand nah am Original auf: Die Dachverkleidung wird mit Lichtelementen versehen, die Wand der Tunnelröhre bleibt weiter weiß gefliest. Über den Bahnsteigtüren kommt eine verspiegelte Oberfläche zum Einsatz.


„Insbesondere die Grundhaltung des Siegerentwurfs, die bestehende Haltestelle so weiterzuentwickeln und zu ergänzen, dass die Qualitäten des Bestandes erhalten bleiben und durch neue Elemente hervorgehoben werden, war ausschlaggebend für die Bewertung der Jury. Zeitgenössische Ergänzungen wie die gläsernen Displays in den Tunnelröhren und die neue Gestaltung der Decke machen die historischen Bauteile auf besondere Weise sichtbar. Neben den gestalterischen Qualitäten wird der ressourcenschonende Ansatz des Entwurfs besonders gelobt. Zusätzlich zum unterirdischen Bereich überzeugt auch die Ausgestaltung der Aufzüge und Ein- und Ausgänge zur Station an der Oberfläche. Gläserne Display sorgen für Ordnung und überzeugen als geeignete Wegweiser.“
Bewertung des Siegerentwurfs in der Pressemeldung der HOCHBAHN U5 Projekt GmbH
Top 3-Entwürfe werden ausgestellt
Der Siegerentwurf und die Plätze zwei und drei des Wettbewerbs werden für die kommenden drei Wochen in einer Zwischenebene der U2/U4-Haltestelle Hauptbahnhof Nord (Glockengießerwall / Georgsplatz) ausgestellt. Die übrigen Entwürfe können auf www.schneller-durch-hamburg.de angesehen werden.


„Die U5 am Hauptbahnhof ist sowohl baulich als auch architektonisch eine besondere Haltestelle für uns. Ich freue mich sehr, dass es blrm Architekt*innen gelungen ist, einen Entwurf zu schaffen, der den Bedingungen des Bestandes und den Vorgaben des Denkmalschutzes nicht nur gerecht wird, sondern sich behutsam und gleichermaßen modern in den bestehenden Ort einfügt.“
Klaus Uphoff, technischer Geschäftsführer der HOCHBAHN U5 Projekt GmbH
Der Umbau im Überblick
Die beiden außenliegenden Tunnelröhren, die künftig von den Zügen der Linie U5 genutzt werden sollen, wurden seinerzeit als Bauvorleistung für eine U-Bahnlinie U4 miterstellt und sind seit der Eröffnung 1968 ungenutzt. Sie erhalten für den vollautomatischen Betrieb der Linie U5 Bahnsteigtüren. Um den Anforderungen für den bahnsteiggleichen Umstieg zwischen U2/U4 und U5 gerecht zu werden, werden im Zuge des Umbaus die drei vorhandenen und zum Teil zugemauerten Querschläge (wieder) geöffnet. Die Treppen, Fahrtreppen und Aufzüge werden neu geordnet, sodass zusätzlicher Raum geschaffen wird. Derzeit läuft die Entwurfsplanung für den U5-Abschnitt in der Innenstadt. Bei einem optimalen Verlauf rechnet die HOCHBAHN mit einem Beginn des Haltestellenumbaus Anfang der 2030er-Jahre. Bis 2040 soll die neue Linie auf einer Länge von etwa 25 Kilometern mit 22 Haltestellen fertiggestellt sein.
Titelbild: HOCHBAHN-Vorstandsvorsitzender Robert Henrich, Verkehrssenator Anjes Tjarks (GRÜNE), Technischer Geschäftsführer der HOCHBAHN U5 Projekt GmbH Klaus Uphoff und Geschäftsführer von blrm Architekt*innen Jannes Wurps bei der Vorstellung der Pläne – Quelle: HOCHBAHN