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AKN-Elektrifizierung: Bauphase 4 startet

Nach über zweieinhalb Jahren Vollsperrung fahren die Züge der Linie A1 seit heute wieder ohne Unterbrechung zwischen Eidelstedt und Ulzburg Süd. Bis Ende 2028 stehen noch einige Restarbeiten an, die überwiegend im laufenden Betrieb erledigt werden können. Im Herbst 2026 wird es aber nochmal für mehrere Wochen Busse statt Bahnen auf der A1 geben, ab Dezember 2026 sollen Züge auch in Schnelsen Süd halten. Ein Überblick.

Bauphase 3 abgeschlossen

Mit dem Abschluss der dritten Bauphase hat die AKN im Projekt S5 mehrere Meilensteine erreicht: Zwischen Quickborn und Ellerau sowie zwischen Eidelstedt und Eidelstedt Zentrum gehen planmäßig die zweigleisigen Abschnitte in Betrieb. Damit werde die Betriebsstabilität erhöht und mehr Kapazitäten für den Verkehr in den kommenden Bauabschnitten geschaffen.

Seit September 2024 wurde außerdem die Oberleitung zwischen Burgwedel und Hasloh gebaut, die Bahnsteige an den Stationen Tanneneck und Ellerau erhöht sowie die Stellwerke in Bönningstedt und Quickborn erneuert.

Die Linie A1 kann wieder zwischen Ulzburg Süd und Eidelstedt fahren, der Ersatzverkehr (A1 und A11) läuft aus. In der Hauptverkehrszeit wird zwischen Eidelstedt und Quickborn wieder wie gehabt ein 10 Minuten-Takt angeboten. Ansonsten verkehrt die A1 alle 20 Minuten und an Wochenenden alle 30 Minuten. Aufgrund der neuen S-Bahn-Fahrzeiten ändern sich außerdem die Anschlüsse in Eidelstedt in beide Richtungen. Die beiden morgendlichen Fahrten zum Hamburger Hauptbahnhof kehren nicht zurück.

Welche Maßnahmen stehen noch an?

Die letzte vierte Bauphase konzentriert sich auf den Abschnitt Ellerau – Kaltenkirchen. Dazu zählen laut AKN der Aufbau der Oberleitungsanlagen, Bahnsteigverlängerungen und wo nötig auch Erhöhungen in Ulzburg Süd, Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen Süd. In Henstedt-Ulzburg werden zudem Stützwände im Bereich der Bahnsteigverlängerung errichtet und eine Deckenstromschiene eingebaut. Parallel werde die Stellwerkstechnik zwischen Ulzburg Süd und Kaltenkirchen erneuert.

Der Betrieb laufe während dieser Bauphase überwiegend weiter. In der Regel soll ein Gleis befahrbar bleiben, um einen 20 Minuten-Takt anbieten zu können. Punktuelle Vollsperrungen ließen sich dennoch nicht vermeiden.

Vom 2. Februar bis zum Morgen des 4. Juli 2026 wird für die Bahnsteigarbeiten in Henstedt-Ulzburg das Gleis in Richtung Kaltenkirchen gesperrt, vom 6. Juli bis zum Morgen des 12. Dezember 2026 dann das Gleis in Richtung Norderstedt. In dieser Zeit fahren alle Züge in Henstedt-Ulzburg von einem Gleis und es kann kein 10 Minuten-Takt angeboten werden. Zusätzlich wird ein Gleis in Ulzburg Süd während der Sommerferien vom 4. Juli bis zum Morgen des 17. August 2026 gesperrt.*

Die Maßnahmen am Bahnhof Kaltenkirchen befinden sich noch in der Detailplanung und sollen in den Jahren 2027/28 stattfinden und spätestens bis Sommer 2028 abgeschlossen werden.

Außerdem wird der bisherige Güterbahnhof zwischen Tanneneck und Ulzburg Süd elektrifiziert, um ihn als S-Bahn-Abstellanlage nutzen zu können. Dies ist Gegenstand eines eigenen Planfeststellungsverfahrens, das derzeit in Vorbereitung sei. Die AKN plant, die Unterlagen im Januar 2026 beim Amt für Planfeststellung Verkehr in Kiel einreichen und im Januar 2027 mit den Arbeiten beginnen zu können.

Einschränkungen für die Linien A1 und A2 im kommenden Fahrplanjahr

Nicht nur aufgrund der erwähnten Bahnsteigarbeiten in Henstedt-Ulzburg, sondern auch aufgrund der Stellwerksarbeiten im Bereich Ulzburg Süd wird die Linie A2 im gesamten Jahresfahrplan 2026 nicht öfter als alle 20 Minuten und mit Umstieg in Quickborner Straße verkehren. In den März-, Sommer- und Herbstferien ist die A2 zwischen Ulzburg Süd und Norderstedt Mitte vollgesperrt.*

Auf der Linie A1 wird es ab Sommer 2026 noch einmal zu Einschränkungen kommen. Nach aktuellen Plänen ist die Strecke zwischen Hasloh und Ulzburg Süd vom 17. August bis 9. Oktober 2026 und zwischen Quickborn und Ulzburg Süd vom 26. Oktober bis 12. Dezember 2026 für Arbeiten im Rahmen der Elektrifizierung gesperrt.* Hintergrund seien Verzögerungen beim Bau der Oberleitung: Im Frühjahr 2025 habe man unerwartete Inspektionen auf Fledermausquartiere durchführen müssen, außerdem habe es Kapazitätsengpässe bei den Baufirmen gegeben.

Die vorgenannten Bauzeiträume können sich laut AKN noch in Details ändern. Sie wird rechtzeitig über ihre üblichen Info-Kanäle über die Fahrplanänderungen hinweisen.

Nächster Halt: Schnelsen Süd

Der seit vielen Jahren geplante Halt Schnelsen Süd wurde im Rahmen der Bauarbeiten bereits erstellt, doch noch nicht in Betrieb genommen. Dies soll voraussichtlich im Dezember 2026 geschehen.

Wegen des zu erwartenden hohen Schülerverkehrs aus der unmittelbar benachbarten Julius-Leber-Schule hätten sich AKN und die Stadt Hamburg auf eine technische Sicherung der Bahnsteigzugänge verständigt. Vorgesehen seien Lichtzeichen und Schranken. Die Planung hierfür sei aber noch nicht abgeschlossen. Der Zugang Eidelstedter Brook / Brummerskamp soll im Dezember 2026 freigegeben werden können, dann würde auch die A1 dort halten. Der nördliche Zugang sei technisch deutlich aufwändiger, sodass die Freigabe des Zugangs zur Halstenbeker Straße erst mit der Aufnahme des S-Bahnverkehrs Ende 2028 zu erwarten sei.

*Stand der Bauzeiträume: Juli 2025 – Änderungen möglich!