2025: Das Jahr in Kürze

Zum Jahresende blickt DT5 Online noch einmal auf die Meldungen diesen Jahres zurück, die entsprechend für weitere Hintergründe verlinkt sind. Die Beiträge öffnen sich in einem neuen Tab.

DT5 Online wünscht allen Leserinnen und Lesern einen guten Rutsch ins neue Jahr 2026!

U-Bahn Hamburg

Das Jahr 2025 war für die Hamburger U-Bahn geprägt von verschiedenen parallelen Infrastrukturprojekten: Während mit der U5 eines der größten Projekte der Stadt weiter Gestalt annahm, liefen im bestehenden Netz zahlreiche Maßnahmen zur Modernisierung, Digitalisierung und Barrierefreiheit.

Zu Jahresbeginn gab es bereits die ersten guten Nachrichten von der U5: Das erste Tunnelstück der U5 Ost konnte am Busbetriebshof Alsterdorf präsentiert werden. Eine erste Erfolgsmeldung, nachdem die Baustellen den Nordosten Hamburgs bereits seit einiger Zeit belasten.

Parallel dazu fiel Anfang Februar eine weitreichende Entscheidung: Der Linienverlauf der Linie U5 wurde nochmals überplant. Das Ergebnis: Der Halt am Jungfernstieg kann doch entfallen und der Halt am Stephansplatz wird ebenfalls optimiert. Statt einer separaten U5-Haltestelle neben der Bestandshaltestelle soll es nun doch eine gemeinsame Haltestelle mit bahnsteiggleichem Übergang werden. Durch diese Überplanungen sinken die Baukosten und der Nutzen-Kosten-Faktor steigt.

Ebenfalls im Februar stellte die HOCHBAHN verschiedene Optionen für Teilinbetriebnahmen der U5 vor: Ziel ist es, die einzelnen U5-Abschnitte soweit möglich so früh wie möglich in Betrieb zu nehmen. Dafür wurde die Strecke in einzelne Abschnitte aufgeteilt. Für den ersten Bauabschnitt der U5 Mitte startete Ende Februar die öffentliche Auslegung der Planfeststellungsunterlagen. Der Bauabschnitt „U5M1000“ umfasst die Halte Borgweg und Jarrestraße. Nach einigen Verzögerungen konnte außerdem der neue Bahnsteig der künftigen U1/U5-Haltestelle Sengelmannstraße in Betrieb gehen, sodass mit dem Abriss und Neubau des zweiten Bahnsteigs anstelle des bisherigen begonnen werden konnte.

Auch an der U4 gingen die Arbeiten voran: Nach mehrjähriger Bauzeit wurde das Kreuzungsbauwerk Horner Rennbahn fertiggestellt, sodass der Umstieg an der Horner Rennbahn entfallen konnte. Vor der Inbetriebnahme lud die HOCHBAHN zu einem Rundgang für die Presse, wo auch historische U-Bahnwagen zu sehen waren. Ebenso gab es einen ersten Blick auf die neue Generation an Zugzielanzeigern, deren flächendeckender Rollout im kommenden Jahr starten wird. Neben zwei Umrüstungen im laufenden Betrieb (Barmbek und Saarlandstraße) wurden ansonsten bisher nur Vollsperrungen genutzt (U1 Meiendorfer Weg – Großhansdorf / Ohlstedt ohne Volksdorf, U2/U4 Horner Rennbahn). Perspektivisch sollen die Geräte auch die Auslastung der Züge und die Folgezüge anzeigen können.

Stichwort U4: Nach Abschluss der Bauarbeiten an der Horner Rennbahn kann die U4 wieder bis Billstedt fahren. Das tut sie allerdings nicht mehr ganztags, viele Fahrten enden bereits an der Burgstraße. Hintergrund war wohl die Verlängerung der Züge von sechs auf neun Wagen. Im April eröffnete außerdem das neue Einkaufszentrum Westfield Überseequartier, aufgrund dessen Besucherzahlen zum Beginn des Winterfahrplans im November tagsüber von 10 bis 18 Uhr ein 5 Minuten-Takt in die HafenCity eingeführt wurde. Unter der Woche bleibt es selbst im Berufsverkehr weiter bei einem 10 Minuten-Takt.

Neben den Neubauprojekten U4 und U5 gibt es aber auch noch andere Infrastrukturprojekte: Den barrierefreien Ausbau und die Verlängerung der Bahnsteige auf der Linie U3 – ein „neues“ Projekt, auch wenn es in den letzten Jahren immer mal wieder diskutiert wurde. 13 der 25 Bahnsteige sind heute nur für 6-Wagen-Züge mit einer Länge von 80 Metern geeignet. Zwei Aufzüge konnten in Betrieb genommen werden: Meßberg (U1) und Saarlandstraße (U3, nur 1 von 2)

Im Digitalisierungsprojekt U-Bahn100 (U2/U4) konnte ein weiterer Meilenstein gefeiert werden: Im Sommer konnte die HOCHBAHN erstmals eine Fahrt im sogenannten „Moving Block“ vorführen. Dabei halten die Züge einen an die Geschwindigkeit angepassten Abstand voneinander. Im Rahmen des UITP-Kongresses im Juni konnte die Technik auch einmal am Fahrsimulator kennengelernt werden.

Doch auch die Geschichte sollte nicht zu kurz kommen. DT5 Online erinnerte am 28. November an die zehn Jahre zurückliegende Abschiedsfahrt vom DT2. Wenige Tage später wurde bekannt, dass der DT1-Partyzug „HANSEAT“ umfangreich wiederaufgearbeitet werden soll. Auch die übrigen Museumswagen – gemeint sind die vier T-Wagen – sollen perspektivisch wieder einsatzbereit sein.

S-Bahn Hamburg

Bei der S-Bahn Hamburg gab es dieses Jahr insgesamt weniger zu vermelden. Seit August bestimmt ein Brückenschaden den Betrieb – was sich deutlich auf die Pünktlichkeit auswirkte.

Zu Jahresbeginn wurde verkündet, dass Hamburg als erste Metropole Deutschlands ein vollständig digitales S-Bahnnetz erhalten soll. Auf Basis neuer digitaler Stellwerkstechnik soll das neue europäische Zugsicherungssystem ETCS ausgerollt werden. Dafür werden nun (doch) alle Fahrzeuge der Baureihe 474 noch für den digitalen Betrieb hochgerüstet werden. Damit sich das wirtschaftlich lohnt wird die Einsatzzeit um ein paar Jahre verlängert. Durch einen flächendeckenden digitalisierten Bahnbetrieb erhofft sich die S-Bahn Kapazitätssteigerungen und Verbesserungen bei der Pünktlichkeit.

Anfang Februar konnte der S-Bahnhof Diebsteich nach seinem Neubau wiedereröffnet werden – jedoch ohne Aufzug. Dies führte zu einiger Kritik, da der Aufzug erst mit der Gesamtfertigstellung des neuen Fernbahnhofs Altona in Betrieb genommen werden sollte. Zwischenzeitlich wurde bekannt, dass sich die Fertigstellung um zwei Jahre verzögern würde und man nun einen Weg finden will, dass der S-Bahnsteig bereits früher barrierefrei erreicht werden kann.

Ende Juli dann der Schock: Aufgrund von Bauwerksschäden wurde das Kreuzungs- und Brückenbauwerk von der Holstenstraße nach Altona gesperrt. Die S2 musste seitdem im Ringverkehr fahren. Anfang September kehrte nach der baustellenbedingten Sommerpause der 5 Minuten-Takt der S2 zurück, was zu einem komplexen Ersatzkonzept führte: Seitdem gab es zwei in der Innenstadt zwei verschiedene Laufwege für die S2. Dieses Konzept wird auch im Fahrplanjahr 2026 beibehalten, hierfür wurde sehr kurzfristig die Liniennummer S7 für die tagsüber verkehrenden Schleifenfahrten Aumühle – Aumühle über Jungfernstieg – Altona – Dammtor eingeführt. Eine Linie, die selbst Ende Dezember noch nicht auf allen gedruckten Medien oder auf den Monitoren in den Zügen zu sehen ist…

Auch die S4 steht unter keinem guten Stern: Im Sommer verkündete die Deutsche Bahn, die Generalsanierungen des Kernnetzes entzerren zu wollen. Die Lübecker Strecke soll demnach erst im 2. Halbjahr 2028 und damit ein Jahr später als geplant gesperrt werden. Das stellt das S4-Projekt vor große Herausforderungen, da der Zeitplan ohnehin eng war und von einer Totalsperrung im 2. Halbjahr 2027 ausging. Bisher will die Deutsche Bahn die daraus resultierenden Verzögerungen nicht abschätzen können – von einem Bauverzug von mindestens einem Jahr darf aber wohl ausgegangen werden. Davon abgesehen fehlt es weiterhin an den Planfeststellungsbeschlüssen für die Planfeststellungsabschnitte 2 (Luetkensallee – Landesgrenze) und 3 (Landesgrenze – Ahrensburg Gartenholz).

Aufgrund der Bauwerksschäden im Bereich Holstenstraße kommt es seit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember zu einer für die S-Bahn Hamburg neuartigen Form von Baustellen: Sogenannte Instandhaltungscontainer des Netzbetreibers führen zu einer um ca. 2 Stunden verlängerten Betriebspause im Citytunnel in den Nächten von Sonntag auf Montag. Die Züge werden dann über die Verbindungsbahn umgeleitet. So will man die Instandhaltungsarbeiten auf fahrgastschwache Zeiten bündeln, um Betriebsstörungen am Tag möglichst zu verhindern. Um das Chaos perfekt zu machen: Obwohl solche Containerbaustellen eigentlich regelmäßig stattfinden sollen, hier eben jeden Sonntag, scheint es Ausnahmen zu geben: Am nächsten Sonntag, 4. Januar, sollen die Züge wohl regulär fahren.

AKN und der übrige Regionalverkehr

Das Jahr 2025 stand bei der NAH.SH ganz im Zeichen der Vergabe für das Netz Mitte und Südwest. Die AKN fährt seit September wieder durch, aber im neuen Fahrplanjahr trotzdem mit Einschränkungen.

Zunächst zum Vergabeverfahren Mitte und Südwest der NAH.SH: Für das Netz Mitte (RE 7, RE 70) sei kein wirtschaftliches Angebot eingegangen, sodass die Ausschreibung neu gestartet wurde. Die DB ging hiergegen rechtlich vor und konnte letztlich gerichtlich festgestellt bekommen, dass die Aufhebung des Verfahrens in der Form rechtswidrig war. Das Netz Südwest (RB 60, RB 61, RB 71, RB 77) wurde an den bisherigen Betreiber nordbahn vergeben. Das Netz Mitte ging im zweiten Vergabeversuch ebenfalls an den bisherigen Betreiber DB Regio. Die Verkehrsverträge wurden inzwischen unterzeichnet.

Zur Vergabe der Betriebsleistungen in den Netzen Mitte und Südwest gehört auch die Beschaffung der Neufahrzeuge vom Typ Alstom Coradia MAX. Im Mai konnte die NAH.SH den Montagebeginn des ersten Fahrzeugs vermelden. Die Fahrzeuge sollen ab Februar 2027 ausgeliefert und ab Dezember 2027 im Regelbetrieb eingesetzt werden. Zweifel hieran sind nicht unbegründet, wartet Niedersachsen doch bereits seit Dezember 2024 auf seine Fahrzeuge und auch zu Vertragsbeginn in Hessen im Dezember 2025 stand kein zugelassenes Fahrzeug dem Betrieb zur Verfügung. Es bleibt spannend.

Nachdem der metronom um die vorzeitige Auflösung der Verkehrsverträge im Hansenetz bat, wurden die Verkehre neu ausgeschrieben. Im Sommer gab die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) bekannt, dass der metronom das nördliche Teilnetz mit den Linien RE 3, RE 4, RB 31 und RB 41 behalten wird. Das südliche Teilnetz mit dem RE 2 geht dagegen an die DB Regio AG. Durch eine Loslimitierung stand bereits von vorn herein fest, dass es mindestens in einem Teilnetz zu einem Betreiberwechsel kommen wird. Die neuen Verkehrsverträge beginnen zum kleinen Fahrplanwechsel im Juni 2026.

Ebenso erfreuliche Nachrichten gab es von der AKN: Das Projekt Elektrifizierung S5 konnte im Spätsommer einen weiteren Meilenstein nehmen. Seit Anfang September kann die Linie A1 wieder ohne Unterbrechungen fahren. Zuverlässig lief es gerade zu Beginn und im Herbst aufgrund wiederholter Infrastrukturstörungen nicht – nicht selten fielen Züge aus. In der nun vierten und letzten Bauphase sind die Bahnhöfe Ulzburg Süd, Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen dran. Im Januar beginnt die Hauptbaumaßnahme am Bahnhof Henstedt-Ulzburg, weshalb es über Monate nur einen eingleisigen Betrieb geben kann. Passend dazu wird das Stellwerk für die südliche A2 nach Norderstedt Mitte erneuert – auch hier ist dadurch maximal ein 20 Minuten-Takt mit Umstieg an der Quickborner Straße möglich. Im Herbst 2026 wird die A1 letztmals in zwei Phasen gesperrt.

Im September blickte DT5 Online außerdem auf 10 Jahre LINT bei der AKN zurück.

Im Februar erhielt die AKN außerdem den Planfeststellungsbeschluss für die Reaktivierung der Strecke zum Schönberger Strand („Hein Schönberg). Wie geplant konnte die erste Etappe bis zum neuen Halt Schönkirchen zum Fahrplanwechsel pünktlich in Betrieb gehen.

Busverkehr Hamburg

Ende März nahm die HOCHBAHN ihren ersten serienreifen Brennstoffzellenbus von Solaris in Betrieb. Bisher ist nur eines der fünf Fahrzeuge in Betrieb genommen worden. Auch wenn die Batterietechnik immer wieder Fortschritte macht, behält die HOCHBAHN Wasserstoff als alternativen Antrieb – nicht zuletzt als strategische Reserve – im Blick.

Nicht zuletzt aufgrund der ausgelaufenen E-Bus-Förderung des Bundes hat die HOCHBAHN außerdem ihre E-Bus-Strategie überarbeitet. In den nächsten Jahren sollen Dieselbusse umgerüstet werden, um mit dem Kraftstoff HVO100 fahren zu können. So sollen kurzfristig Emissionen reduziert werden.

Im Herbst testete die vhh.mobility auf der Linie X80 einen Berliner Doppeldeckerbus – das Feedback fiel durchweg positiv aus. Kurzfristig seien aber keine elektrischen Doppelstockbusse verfügbar und niedrige Brücken würden den Einsatz in der Hansestadt deutlich einschränken. Die vhh.mobility prüft dennoch, ob Doppelstockbusse in Zukunft den Fuhrpark verstärken können und sollen.

Im Herbst ging außerdem der erste neue Bus-Abfahrtsanzeiger in Betrieb. Zunächst wurden die Haltestellen U Borgweg und U Horner Rennbahn ausgestattet, insgesamt stehen 350 Geräte zum Austausch an. Geliefert werden die Neugeräte wie auch im U-Bahn-Bereich von der Firma funkwerk.

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2025 wurde außerdem ein überarbeitetes Nachtliniennetz eingeführt. Einige Metrobuslinien verkehren nun 24/7, weshalb Nachtbuslinien eingestellt oder auf neue Linienwege verlegt wurden.

Politik & Tarife

Der Hamburger Senat hat im September grundlegende Änderungen am geplanten Schnellbahnausbau beschlossen. Der Osdorfer Born und Lurup sollen nicht wie in den letzten Jahren geplant mit einer S-Bahnlinie S6, sondern mit einer verlängerten U-Bahnlinie U5 angeschlossen werden. Die S-Bahn wird dafür bereits an der Trabrennbahn Bahrenfeld enden. Ausschlaggebend seien die deutlich bessere Förderfähigkeit, höhere Kapazitäten und die Aussicht auf eine frühere Realisierung gewesen.

Auch zum 1. Januar steigen wieder die Fahrpreise, das Deutschlandticket verteuert sich auf 63 Euro. Der Sozialrabatt wird allerdings nicht im gleichen Maße mit angehoben, was zu Diskussionen über die Bezahlbarkeit des Tickets für finanziell schwächere Personen führte. Zum 1. Mai wird für Rentner eine Vergünstigung für das Deutschlandticket eingeführt.

Fernverkehr im Norden

Nach gut 100 Jahren endete der Kurswagenverkehr von und nach Dagebüll. Künftig sind Dagebüll und dort angeschlossenen Nordseeinseln nur noch per Umstieg in den Regionalzug der neg erreichbar. Hintergrund ist die Einführung der niederflurigen ICE L-Züge ab Mai 2026.

Totgesagte leben bekanntlich länger. Ebenfalls zum 2. November sollte der Einsatz der auch als Gumminasen bekannten IC3-Züge der Dänischen Staatsbahn auf den IC-Verbindungen nach Hamburg enden. Hintergrund ist auch hier die Einführung der neuen Talgo-Züge. Wie so oft kam es anders und seit Fahrplanwechsel fährt wieder ein Zugpaar mit IC3-Zügen…

Dagegen klappte die Einführung der neuen DSB-Talgos am 3. November pünktlich – jedenfalls wenn man auf das Datum schaut. Wegen einer Fahrzeug- und Streckenstörung verließ der Premierenzug Hamburg mit einer Verspätung von gut einer Minute. Im Juni stellte die DSB seinen neuen Talgo Eurocity im dänischen Fredericia vor, DT5 Online stellte den Zug seinerzeit näher vor.