Diebsteich: Wiederinbetriebnahme verzögert sich erneut

Wie die Deutsche Bahn mitteilte, kann auch der zweite Wiederinbetriebnahmetermin des S-Bahnhofs Diebsteich im August 2024 nicht eingehalten werden. Die Station wird seit Oktober 2022 ohne Halt durchfahren und unter rollendem Rad neu gebaut. Ursprünglich sollten die S-Bahnen schon wieder seit dem 16. Oktober 2023 halten – damals scheiterte es am Baufortschritt. Dieses Mal fehlt es an einem Abnahmeprüfer – nächster Versuch: Januar 2025.

Die Bauarbeiten könnten wie geplant im August 2024 abgeschlossen werden. Für die Abnahme der Leit- und Sicherungstechnik, die circa drei Wochen dauere, stehe aber laut Angaben der DB kein Abnahmeprüfer zur Verfügung. In einer dreiwöchigen Sperrpause sollte die Anbindung der Gleise an den neuen Bahnsteig erfolgen.

Für die Inbetriebnahme von Eisenbahnbetriebsanlagen wie der S-Bahnstation seien intensive Prüfungen und Abnahmeprozesse durch speziell ausgebildete, unparteiische Abnahmeprüfer vorgeschrieben, um zu gewährleisten, dass die Anlagen zuverlässig, störungsfrei und sicher sind. Die Abnahmeprüfer sind hochspezialisierte, vom Eisenbahn-Bundesamt anerkannte Sachverständige, deren Ausbildung in der Regel zwischen sieben und zehn Jahre dauere.

Der Bedarf an Abnahmeprüfern habe durch die erhöhten Bautätigkeiten der DB InfraGO deutlich zugenommen. Trotz intensiver Bemühungen konnte für August 2024 kein Abnahmeprüfer gebunden werden. Der frühestmögliche Zeitpunkt für eine neue Sperrpause sei laut Angaben der Bahn Januar 2025. Für diesen Zeitraum habe man auch bereits einen Abnahmeprüfer gewinnen können. Nach erfolgter Prüfung solle der S-Bahnhof dann in Betrieb genommen werden. Bis dahin werde der bestehende Ersatzverkehr mit der Buslinie 180 aufrecht erhalten bleiben.

Die Arbeiten am Fern- und Regionalbahnteil des künftigen Bahnhofs Altona seien von den Verzögerungen nicht betroffen. Die Hauptbaumaßnahme für den ersten Fernbahnsteig habe planmäßig im April begonnen. In den Märzferien seien umfangreiche Tiefbau- und Spundwandarbeiten sowie Oberleitungs- und Gleisbauarbeiten durchgeführt worden. Derzeit laufen die Arbeiten für den künftigen Bahnsteig 4 auf der Westseite an der Schleswiger Straße. Im Sommer soll dort auch der Baubeginn des Portalgebäudes erfolgen, um bei der Inbetriebnahme des neuen Bahnhofs 2027 einen barrierefreien Zugang sicherzustellen.

Das große Empfangsgebäude auf der Ostseite – direkt neben dem S-Bahnsteig – wird hingegen nicht 2027 fertig sein. Hintergrund sind die parallel laufenden Planungsarbeiten am Verbindungsbahnentlastungstunnel, kurz VET, die weitere Abstimmungsbedarfe mit dem Investor verursachen.

Quelle Titelbild: DB, Bauprojekt Hamburg-Altona