Nach Brand: S-Bahn-Verkehr bis mindestens 18. September stark beeinträchtigt

Aktualisiert am 17.08.2022 • Nach einem Brand unter dem S-Bahnhof Elbbrücken am vergangenen Montag ist der Zugverkehr der Linien S3 und S31 stark eingeschränkt. Nun liegt das lang ersehnte Gutachten vor und bringt keine guten Nachrichten mit sich: Die Einschränkungen werden noch bis mindestens 18. September 2022 erforderlich sein.

Umfangreiche Arbeiten bis September geplant

Wie die S-Bahn am Mittag mitteilte, sind umfangreiche Instandsetzungsarbeiten nötig. Durch den Brand unterhalb des Bahnhofs wurden der Stahlüberbau, Widerlager und Lager beschädigt. Es müssen mehrere Stahlträger erneuert oder ausgetauscht werden. Auch wurde der Bahnsteig in Richtung Hauptbahnhof stark beschädigt. Es laufen weiterhin Untersuchungen; erst nach dessen Abschluss könne ein Zeitplan erarbeitet werden.

Während das Brückenbauwerk für das Gleis in Richtung Harburg nach erfolgter Begutachtung noch am vergangenen Montag für den S-Bahnverkehr freigegeben werden konnte, ist für das andere Streckengleis ein Provisorium erforderlich.

Fahrplanauskünfte (noch) fehlerhaft

Auch eine Woche nach dem Brand geben die digitalen Fahrplanauskünfte keine sinnvollen Auskünfte: Teilausfälle werden aktuell nur kurzfristig eingetragen. Immerhin warnt die hvv Fahrplanauskunft nun vor diesen Fehlern – die Meldung zur Störung ist mit den Worten „Fehlerhafte Fahrpläne“ überschrieben. Die Auskünfte bieten weiterhin durchgehende Fahrten an. Erst der Blick auf den Fahrtverlauf zeigt – kurz vor der Fahrt selbst, dass man sein Ziel nicht erreichen wird. Alternativen? Fehlanzeige.

Doch Besserung ist in Sicht: Auf Nachfrage erklärte ein Sprecher der S-Bahn Hamburg, dass voraussichtlich ab Anfang der kommenden Woche die korrigierten Fahrplandaten in den Auskunftssystemen verfügbar sein werden.

Das aktuelle Ersatzkonzept

Aktuell kann zwischen Hammerbrook und Wilhelmsburg nur ein Pendelzug mit 9 Wagen verkehren, der etwa alle 20 Minuten fahren soll. Da sich Pendelzug und S3 in Wilhelmsburg ein Gleis teilen müssen, kann es hier zu Anschlussverlusten und Verzögerungen des Pendelzugs kommen.

Die Züge der Linie S31 verkehren aktuell nur zwischen Altona und Hauptbahnhof.

Update, 17.08.2022: Vom 18. August an verkehren die Züge der Linie S31 zwischen Altona und Hasselbrook. Die Linie S11 wird trotz Abschluss der Bauarbeiten am Berliner Tor zur Stabilisierung des Betriebs vorerst (und bis auf Weiteres) nicht eingesetzt. Ob die aufgrund von Bauarbeiten derzeit ebenfalls nicht verkehrende S2 am 22. August wieder ihren Betrieb aufnimmt, steht noch nicht fest.

Zwischen Inselpark (nahe S Wilhelmsburg) und dem U-Bahnhof Elbbrücken ist zusätzlich ein Schienenersatzverkehr im 10 Minuten-Takt mit Halt in Veddel zur Entlastung des Pendelzuges eingerichtet. Vom Bahnhof Elbbrücken besteht mit der Linie U4 ein Anschluss in Richtung Jungfernstieg / Hauptbahnhof.

Zwischen Elbbrücken und Hammerbrook ist kein zusätzlicher Ersatzverkehr mit Bussen möglich, da dort Straßenbauarbeiten stattfinden.

Zusätzlich können die Züge des Regionalverkehrs vom Metronom und Start Unterelbe mitbenutzt werden. Doch auch hierbei gibt es einige Dinge zu beachten: Aufgrund von umfangreichen Bauarbeiten an der Lüneburger Strecke ist das Angebot des Metronoms stark eingeschränkt, auch beim RE 5 von Start Unterelbe gibt es noch Einschränkungen:

  • Der RE 3 verkehrt nur im Stundentakt und ist daher bereits ohne S-Bahnsperrung stark ausgelastet.
  • Die RB 31 fällt überwiegend aus. Ein Ersatzverkehr ist eingerichtet.
  • Der RE 5 fällt noch bis zum 20. August zwischen Hamburg Hauptbahnhof und Hamburg-Harburg aus.

Bis dahin bleiben die Züge der Linien RE 4 und RB 41 die einzigen echten Alternativen, wenngleich es auch hier bis zum 21. August noch zu Teilausfällen auf Hamburger Gebiet kommt.

Fahrgäste mit hvv Zeitkarten – das 9 Euro-Ticket ist hiervon ausdrücklich ausgenommen – dürfen außerdem zwischen Hamburg Hauptbahnhof und Hamburg-Harburg die Züge der DB Fernverkehr AG (ICE und IC) mitbenutzen.