Ab Ende 2027 sollen in den Netzen Mitte und Süd-West neue Alstom Coradia Max eingesetzt werden. 42 Fahrzeuge hatte die NAH.SH vergangenen Sommer bestellt, 23 von ihnen mit Dänemark-Ausrüstung. Nun hat die NAH.SH grundlegende Designentscheidungen für die Fahrzeuge getroffen und aktuelle Renderings veröffentlicht.
Ein neues Sitzkonzept soll für mehr Komfort sorgen. Vorangegangen war eine Sitzprobe mit Fahrgästen im Herbst 2023. In zwei Bereichen der Neufahrzeuge wird es innovative Sitze geben. Darin wird es Sitzbänke ohne Armlehnen, eine für Familien und Gruppen besonders attraktive Gestaltung für flexibles Sitzen, und eine veränderte Wandfarbgebung geben.
Die vierteiligen Fahrzeuge werden aus zwei doppelstöckigen Endwagen und zwei einstöckigen Mittelwagen bestehen und 360 bis 390 Sitzplätze (bisher 350 bzw. 259/320) bieten, die ausklappbare Tische und extra Ablageflächen für Handys besitzen – in beiden Klassen. Die Lichttemperatur der Beleuchtung soll sich der Tageszeit anpassen.
Auch beim Thema Gepäck tut sich etwas: In den Fahrzeugen des Netzes Mitte soll Platz für mindestens 40 große Gepäckstücke sein, zudem soll es in den Oberstöcken Gepäckregale geben. Die Fahrzeuge des Netzes Süd-West sollen Platz für mindestens 24 große Gepäckstücke je Fahrzeug bieten. Dadurch, dass die Fahrzeugtechnik sich auf dem Dach befindet, wird innen insgesamt mehr Platz geschaffen.
Weniger Barrieren: Die Triebwagen werden durch einstöckige Bereiche barrierefrei sein. 2 Rollstuhlplätze gibt es außerhalb der Mehrzweckbereiche und im einstöckigen Bereich direkt am barrierefreien WC. In allen anderen Wagen gibt es darüber hinaus stufenlose Mehrzweckbereiche für die Mitnahme von Kinderwagen, insgesamt bis zu 24 Fahrrädern und großen Gepäckstücken. An allen Einstiegen ist der ebenerdige Zugang von 76 cm möglich – entsprechende Bahnsteige vorausgesetzt. Es gibt mehr als 40 Sitzplätze mit größerem Sitzabstand für Fahrgäste mit eingeschränkter Mobilität und keine schmalen Gänge und Türen, sondern helle, offene Durchgänge in den Wagenübergängen. Für Sehbehinderte Fahrgäste gibt es Hinweise in Brailleschrift und besonders deutliche farbliche Kontraste, die der Orientierung dienen.
Große Displays sorgen für eine verbesserte Fahrgastinformation. Dazu zählen Anschlussinformationen am nächsten Halt sowie eine Übersicht der nächsten Halte. Die Züge sind mit einem Reservierungssystem ausgerüstet und besitzen Auslastungsanzeigen, damit Fahrgäste bereits auf den Bahnsteiganzeigen erkennen können, wo der Zug wie voll ist. Natürlich werden die Fahrzeuge über WLAN verfügen, ebenso über Steckdosen an jedem Platz. Schließlich soll der Mobilfunkempfang verbessert werden.
Das Netz Mitte umfasst ab 2027 die Linien RE 7 (Hamburg – Kiel / Flensburg – Tinglev) und RE 70 (Hamburg – Kiel), das Netz Süd-West die Linien RB 61 (Hamburg – Itzehoe – später Heide) sowie RB 71 (Hamburg – Wrist – später Kellinghusen). Die Verkehrsverträge laufen mindestens 12 Jahre. Derzeit läuft die Ausschreibung für den Betrieb, eine Vergabe soll gegen Ende des Frühjahrs 2025 erfolgen.
Alle Grafiken: Alstom SA Advanced & Creative Design