Seit Anfang 2023 liefert „DB Lightgate“ Auslastungsdaten der S-Bahnen auf die Zuginfomonitore an den Bahnsteigen. Ab sofort sorgt eine KI-gestützte Echtzeit-Prognose dafür, dass die voraussichtliche Auslastung deutlich früher angezeigt wird. Bisher wurde diese erst nach Abfahrt aus der benachbarten Station angezeigt – nun ist die Prognose bereits fünf Stationen im Voraus sichtbar.
„Dank DB Lightgate bringen wir in Hamburg mehr Fahrgäste besser an ihr Ziel. Durch den Einsatz von KI liefert das System frühzeitig exakte Prognosen über die Auslastung der Züge. Unsere Leitzentrale kann mit Hilfe der Daten den Verkehr noch effektiver im Sinne der Fahrgäste steuern und verbessert die Pünktlichkeit sowie die Kapazitätsauslastung. Das KI unterstützte System wird erstmalig im Schienenverkehr eingesetzt und unterstreicht unseren Willen zu Innovationen.“
Jan Schröder, Vorsitzender Geschäftsführer der S-Bahn Hamburg
Bereits heute nutze die S-Bahn Hamburg die Vorteile von DB Lightgate bei der Disposition und Steuerung der Züge: Die generierten Daten würden operative Entscheidungen der Leitzentrale verbessern und so den Betrieb optimieren. Eine mit wenig Fahrgästen besetzte S-Bahn könne so zum Beispiel zu einer veränderten Priorisierung mehrerer Züge an Knotenpunkte wie am Hauptbahnhof führen. Die Bedarfsermittlung bei der Planung von Not- und Ersatzverkehren sei jederzeit möglich.
DB Lightgate sei ein zentraler Baustein für die Digitale S-Bahn Hamburg: Durch die Berücksichtigung der Auslastung würden in der Betriebssteuerung die Ziele Steigerung der Pünktlichkeit, Reduzierung von Zugfolgeverspätungen, eine bessere Trassenauslastung sowie eine Energieoptimierung unterstützt. Für die Digitale S-Bahn Hamburg 2.0, dem „energieoptimierten Fahren mit intelligenter Betriebsleittechnik“ liefere DB Lightgate einen wichtigen Beitrag: Die Auslastung bedeute Gewicht, was Einfluss auf die Brems- und Beschleunigungsvermögen der Züge habe.
Wie funktioniert Lightgate?
Die DB Lightgate-Sensorik funktioniert wie eine Lichtschranke im Gleisbereich, die vorbeifahrende Züge erfasst. Abhängig von der Anzahl der Personen im Zug wird der Lichtstrahl häufiger oder seltener unterbrochen. Die DB gibt die Messgenauigkeit mit über 90 Prozent an. Auf Basis dieser Messergebnisse wird die Auslastung mit Hilfe von KI-gestützten Echtzeitprognosen bereits fünf Stationen vor der eigenen auf die Zuginfomonitore am Bahnsteig übertragen. Nähert sich der Zug wird die Prognose aktualisiert. Die Farbe grün steht für eine geringe, gelb für eine mittlere und rot für eine hohe Auslastung des Wagens. Insgesamt sind über 140 Lichtsensoren zur Auslastungsmessung im S-Bahnnetz installiert worden.
An welchen Bahnhöfen wird die Auslastung angezeigt?
Bereits 88% der Hamburger S-Bahnstationen verfüge über Zugzielanzeiger mit Auslastungsanzeigen. Zusätzlich werden an 14 S-Bahnhöfen die genauen Bahnsteigabschnitte, an denen der Zug halten wird, angezeigt. Hierfür wurden in den letzten Wochen und Monaten je nach Bahnsteiglänge Schilder mit den Abschnittsbuchstaben A-F bzw. A-I aufgehängt.
Titelbild: DB Lightgate mit KI-Unterstützung im Einsatz – Foto: Jonas Wresch / Deutsche Bahn AG