hvv: Fahrpreiserhöhung beantragt und kein Barverkauf im Bus mehr

Der Hamburger Verkehrsverbund hat mitgeteilt, eine Erhöhung der Fahrpreise um durchschnittlich 1,8 Prozent beantragt zu haben. Bereits gestern kündigte er an, dass der Barverkauf von Fahrkarten in den Bussen schon in wenigen Wochen abgeschafft wird. Ein Überblick über die bevorstehenden Änderungen.

Neues Jahr – neue Preise

Alle Jahre wieder beschäftigt sich die Bürgerschaft mit Tarifanträgen. Dieses Jahr fällt die Erhöhung mit Blick auf die Inflation gering aus: Die Preise sollen um durchschnittlich 1,8 Prozent steigen. Dabei bleiben die Preise für das hvv Deutschlandticket sowie die alternativ angebotenen Wochen- und Monatskarten unverändert. Rund 873.000 Kundinnen und Kunden nutzen das hvv Deutschlandticket , für insgesamt rund 80 Prozent der Fahrten werden Zeitkarten genutzt. Mit anderen Worten: Rein statistisch gesehen wird nur jede fünfte Fahrt im kommenden Jahr teurer.

Der Online-Rabatt von 7% für Einzel- und Tageskarten wird auch weiterhin angeboten. Im Zuge der Tarifänderungen wird auch die Bahnsteigkarte abgeschafft. Ihr Preis sank von zuletzt 30 Cent auf 10 Cent und berechtigte eine Stunde lang zum Betreten des fahrkartenpflichtigen Bereichs.

Vorbehaltlich der Genehmigung der Aufsichtsbehörde gelten ab dem 1. Januar 2024 folgende Preise:

FahrkartePreis 2023Preis 2024Online-Preis 2024
Einzelkarten
Kurzstrecke / Stadtverkehr1,902,001,86
Nahbereich / 1 Zone2,502,702,51
Hamburg AB / 1-2 Ringe3,603,803,53
Ringe A-E / 5 Ringe9,6010,209,49
Ringe A-F / 6 Ringe11,3012,0011,16
Einzelkarte Kind Hamburg AB1,301,401,30
Tageskarten
9 Uhr-Tageskarte Hamburg AB7,107,506,98
Gruppenkarte Hamburg AB13,4014,1013,11
Tageskarte Kind Hamburg AB2,502,702,51
Zeitkarten
hvv Deutschlandticket49,0049,00
Wochenkarte hvv Gesamtnetz29,0029,00
Monatskarte hvv Gesamtnetz69,0069,00

Ab 1. Januar auch keine Barzahlung mehr im Bus

Im Sommer startete die neue hvv Prepaid Card, nun wird es ernst: Ab dem 1. Januar 2024 ist die Barzahlung in den Bussen der HOCHBAHN und VHH im Tarifgebiet Hamburg AB nicht mehr möglich. Dann kann nur noch bargeldlos mit der Prepaid Card bezahlt werden – oder eben voll digital über die bestehenden Apps.

Auf den Barverkauf im Bus entfielen laut hvv zuletzt nur noch 5 Prozent der Gesamteinnahmen des Verbundes, während der Anteil digital gekaufter Einzel- und Tageskarten kontinuierlich angestiegen sei: Derzeit liege er bei 37 Prozent.

Die Nutzung der hvv Prepaid Card ist ganz ohne personalisierte Kundenkarte, Smartphone, Computer oder eigenes Bankkonto möglich. Sie ist in rund 550 Verkaufsstellen erhältlich und kann auch dort in 5 Euro-Schritten bis zu einem Betrag von 150 Euro aufgeladen werden. Derzeit nehmen folgende Vertriebspartner teil: Zahlreiche Kioske, Rewe, Penny, Toom sowie Tankstellen. Weitere Partner würden folgen. Auch an den neuen Fahrkartenautomaten der HOCHBAHN sind die Karten erhältlich.

Die Fahrkarten können auf Terminals, die vorn beim Busfahrer angebracht sind, selbst ausgesucht werden. Dazu hält der Kunde die Prepaid Card vor das Lesegerät und kann dann die Fahrkarte für das gesamte hvv Gebiet und für mehrere Personen auswählen. Die Fahrberechtigung wird dann auf die Karte geschrieben. Nach dem Kauf wird dem Kunden das Restguthaben angezeigt. Alle Mitarbeiter der Prüfdienste im gesamten hvv Gebiet können diese Karte auslesen. Um Fragen beantworten zu können, bleiben alle Busfahrerinnen und Busfahrer auf das Tarifsystem geschult. Hieran ändere sich nichts, so der hvv.

Zusätzlich kann die App hvv Card Info genutzt werden, mit der sich das Restguthaben auf der Karte mit technisch entsprechend ausgestatteten Smartphones auslesen lässt. Wer die Karte nicht mehr nutzen möchte, kann sie in den hvv Servicestellen zurückgeben und erhält das Restguthaben ausgezahlt.

Eine Informationskampagne zur Abschaffung des Barverkaufs im Bus mit Plakaten, Promotern, Flyern und Spots im Fahrgastfernsehen wird am 15. November starten. Die hvv Mobilitätsberatung für Senioren bietet bereits seit Anfang des Jahres Schulungs- und Beratungstermine, auch für mobilitätseingeschränkte Menschen, an.

Titelbild: hvv