Kürzere U3-Sperrung, digitales Profiticket und Pünktlichkeitswerte der S-Bahn: Die Woche in Kürze

Diese Woche drehte sich einiges rund um Aufzüge. Außerdem verkündete die HOCHBAHN das Ende von krankheitsbedingten Fahrplanänderungen und eine Verkürzung der U3-Baumaßnahme im kommenden Sommer. Schließlich startete das digitale hvv ProfiTicket und auch der Starttermin für das Deutschlandticket steht. Ein Überblick über die Kurzmeldungen der Woche.

Aufzugerneuerung in Billstedt

Am Montag hat die Erneuerung der beiden Aufzüge der U2/U4-Haltestelle Billstedt begonnen. Nach über 20 Jahren in Betrieb müssten sie nun erneuert werden. Noch bis zum 30. April 2023 laufen die Arbeiten, in dieser Zeit ist die Haltestelle nur eingeschränkt barrierefrei erreichbar. Von den Haltestellen Legienstraße und Merkenstraße wird ein kostenloser Aufzug-Ersatzverkehr per Taxi angeboten.

Die alten hydraulischen Aufzüge würden durch neue elektronische Aufzüge ersetzt, die stromsparender seien und auch zuverlässiger und effizienter laufen würden. Insgesamt investiert die HOCHBAHN rund 700.000 Euro.

Ab Ende Januar keine Einschränkungen der Bus-Fahrpläne mehr

Seit Anfang November 2022 mussten die Fahrpläne der HOCHBAHN-Buslinien und U-Bahnen aufgrund eines hohen Krankenstandes ausgedünnt werden. Nun könne ab dem 31. Januar wieder das volle Angebot auf allen 116 Buslinien der HOCHBAHN gefahren werden. Bis dahin gibt es noch Einschränkungen auf den MetroBus-Linien 4, 6 und 19.

Digitales ProfiTicket gestartet

Nichts geringeres als ein „Meilenstein“ wurde am Dienstag vom Hamburger Verkehrsverbund verkündet: Noch vor der Einführung des Deutschlandtickets ist nun das digitale ProfiTicket gestartet. Mehr als 200.000 Mitarbeiter von über 3.000 Unternehmen nutzen das günstige und vom Arbeitgeber bezuschusste ProfiTicket.

In den letzten Wochen hat die Stadt Hamburg als Testkunde über 12.000 Fahrkarten „digitalisiert“. Federführend ist hierbei die bei der S-Bahn Hamburg angesiedelte Großkundenabonnements-Betreuung. Perspektivisch sollen auch Self-Service-Funktionen integriert werden, die auch die für das Deutschlandticket vorgesehene monatliche Pausier-Option ermöglichen soll.

Der hvv hat sich das Ziel gesteckt, noch vor Einführung des Deutschlandtickets allen ProfiTicket-Inhabern das digitale Ticket anzubieten. Die Umstellung sei denkbar einfach und erfolge mithilfe eines Links oder eines QR-Codes des Arbeitgebers. Mit dem digitalen ProfiTicket entfalle zudem der jährliche Kartentausch.

Neue Finanzchefin für die HOCHBAHN

Merle Schmidt-Brunn übernimmt zum 1. Mai 2023 das Vorstandsressort Finanzen und Nachhaltigkeit bei der HOCHBAHN. Bereits zum 1. April wechselt sie von Hapag-Lloyd in den Vorstand der HOCHBAHN. Sie folgt auf Helmut König, der aus Altersgründen aus dem Vorstand ausscheidet. Der Vorstandsposten umfasse auch die Verantwortung für die Bereiche Einkauf, Informationsmanagement sowie Recht und Immobilien.

Borgweg wieder barrierefrei erreichbar

Seit dem heutigen Freitag ist die U-Bahnhaltestelle Borgweg wieder barrierefrei erreichbar. In den letzten vier Monaten wurde der vorhandene Schrägaufzug ersetzt. Er war bereits 30 Jahre alt und am Ende seiner wirtschaftlichen Lebenszeit angekommen. Der Aufzug am Borgweg ist eine technische Besonderheit: Da der Aufzugschacht zu eng für ein Gegengewicht sei, wurde ein sogenannter Trommelaufzug eingebaut. Dabei handele es sich um eine Form des Seilaufzugs, wobei das Seil auf einer Trommel auf- und abgewickelt werde. Die Gesamtkosten für die Erneuerung des Aufzugs beliefen sich auf 310.000 Euro.

Projekt „U3 Nord“ wird entzerrt: 6 statt 26 Wochen Sperrung

Aus 26 mach 6: Die HOCHBAHN teilte mit, den barrierefreien Ausbau der Haltestelle Sierichstraße aus der für kommendes Jahr geplanten Sperrung des nördlichen U3-Rings herauszunehmen. Dadurch könne die Sperrzeit von bislang 26 auf nunmehr nur noch 6 Wochen in den Sommerferien reduziert werden.

Die Haltestelle Saarlandstraße werde im kommenden Jahr barrierefrei ausgebaut. Parallel würden wichtige Instandhaltungsmaßnahmen an Gleisen und Weichen erfolgen.

Der Umbau der Haltestelle Sierichstraße wird um einige Jahre verschoben. Er soll nun im Windschatten der U5-Baumaßnahme am Borgweg erfolgen. Im Jahr 2028 stünden umfangreiche Arbeiten als Vorbereitung für die Verknüpfung von U3 und U5 an. Dazu würde eine Änderung der Trassierung sowie der Einbau einer Hilfsbrücke gehören.

Mit Abschluss der Arbeiten an der Saarlandstraße und den derzeit laufenden Maßnahmen an den Haltestellen Alsterdorf, Hudtwalckerstraße und Meßberg wären dann 90 der 93 U-Bahnhaltestellen barrierefrei ausgebaut. Die Haltestelle Kiekut werde aufgrund der niedrigen Fahrgastzahlen nicht barrierefrei ausgebaut. Der zur Herstellung der Barrierefreiheit nötige Neubau der Haltestelle Sternschanze sei noch in Planung.

Zum Vergleich: Vor dem Start des senatsfinanzierten „Lift-Programms“ zum beschleunigten Ausbau des Hamburger U-Bahnnetzes im Jahr 2012 seien nur 36 Haltestellen barrierefrei erreichbar gewesen – etwa 40 Prozent. Binnen einer Dekade seien 49 Haltestellen barrierefrei ausgebaut worden. Die Stadt Hamburg förderte die Vorhaben mit 180 Millionen Euro.

S-Bahnen zu 94,5% pünktlich

Trotz 9 Euro-Ticket, der Rückkehr der Fahrgäste nach der Corona-Zeit und einem Brand an den Elbbrücken, der noch heute nachwirkt: Die S-Bahn Hamburg hat das vom hvv gesetzte Pünktlichkeitsziel von 94% erneut erfüllt. Im vergangenen Jahr waren 94,5% aller Züge pünktlich, d.h. weniger als 3 Minuten zu spät. Im Vorjahr lag der Wert bei 94,6%.

Deutschlandticket: Einigung erzielt

Am Freitag kam er endlich: Der Durchbruch. Nach langen und zähen Verhandlungen konnten sich Bund und Länder auf die Einführung des Deutschlandtickets für 49 Euro im Monat einigen. Als Starttermin ist der 1. Mai 2023 festgelegt worden. Das Ticket selbst wird erst ab Ende April erhältlich sein, der hvv nimmt aber bereits seit einiger Zeit Vorbestellungen entgegen. Nun steht die Einführung des Deutschlandtickets nur noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Europäische Kommission.

Ausblick: Ende der Maskenpflicht und Senatsbefragung zur U5

In der kommenden Woche stehen bereits zwei Ereignisse bevor: Nach etlichen Diskussionen endet die Maskenpflicht im Nahverkehr in Hamburg mit Ablauf des 31. Januars. Niedersachsen und der Fernverkehr folgen mit Ablauf des 1. Februars. Bereits seit dem 1. Januar besteht in Schleswig-Holstein keine Maskenpflicht mehr im Nahverkehr.

Am Donnerstagabend befasst sich der Verkehrsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft erneut mit der U-Bahnlinie U5. Nach der öffentlichen Anhörung am 1. Dezember 2022 ist nun die Anhörung des Senats geplant. Interessierte können bei dieser Sitzung teilnehmen, aber nicht selbst sprechen.