Am heutigen Montag wurde im Baufeld am Bahnhof Hasselbrook der offizielle Startschuss für den Bau der S4-Ost gegeben. Ab 2029 soll die S4 Hamburg-Altona mit Ahrensburg und Bad Oldesloe im Kreis Stormarn verbinden. Einer Viertelmillion Pendlern wird damit erstmals eine umsteigefreie Verbindung bis Altona geboten.
Zum offiziellen Spatenstich (Titelbild) reisten heute DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und der Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) an. Die Gesamtkosten des Projekts S4 Ost werden derzeit mit rund 1,8 Milliarden Euro angegeben, rund 1,6 Milliarden Euro übernimmt der Bund.
In den nächsten Monaten stehen vor allen Dingen folgende Maßnahmen im ersten Bauabschnitt an:
- Verlegung der ersten Gleise zwischen Hasselbrook und der Hammer Straße
- Errichtung der Lärmschutzwände im Abschnitt Hasselbrook – Hammer Straße ab Ende 2021
- Bau von zwei Eisenbahnbrücken nahe der Hammer Straße auf Höhe der Güterumgehungsbahn
Bereits seit November 2020 liefen die ersten vorbereitenden Arbeiten, wozu neben dem Vegetationsrückschnitt auch die Räumung der Kleingärten zwischen den Gleisen der S1, künftigen S4 und Güterumgehungsbahn gehörten.
Zum Gesamtprojekt S4 gehören derweil:
- fünf neue Stationen, davon vier in Hamburg
- die bestehenden Stationen werden S-Bahn-tauglich ausgebaut – d.h. die Bahnsteige erhöht.
- zwei zusätzliche S-Bahngleise zwischen Hamburg-Hasselbrook und Ahrensburg (ca. 17 Kilometer)
- ein zusätzliches S-Bahngleis zwischen Ahrensburg und Ahrensburg-Gartenholz (ca. 3 Kilometer)
- 45 Kilometer Schallschutzwände
- 32 Eisenbahnbrücken und
- sechs Straßen- und Fußgänger-Überführungen werden umgebaut.
Indes kommt es weiter zu Verzögerungen, besonders auf schleswig-holsteinischer Seite. Bislang liegt nur der Planfeststellungsbeschluss für den Planfeststellungsabschnitt 1 (PFA 1) Hasselbrook – Luetkensallee vor, welcher die vergleichsweise anspruchsvolle Ein- und Ausfädelung aus dem Bestandsnetz umfasst. Für den PFA 2 Luetkensallee – Landesgrenze HH/SH wird erst in diesem Jahr der Erörterungstermin stattfinden, für den letzten PFA 3 von der Landesgrenze bis Ahrensburg-Gartenholz sind die Planfeststellungsunterlagen noch nicht einmal ausgelegt worden. Im Rahmen des Spatenstichs war von einer Eröffnung im Jahr 2029 die Rede, zuletzt standen 2027 oder 2028 im Raum. Dann soll die S4 alle 20 Minuten bis Bargteheide und alle Stunde bis Bad Oldesloe verkehren.
Schon früher könnte die S4 im Hamburger Abschnitt bis Rahlstedt in Betrieb gehen – mit einem 10 Minuten-Takt: Hier wird eine Inbetriebnahme in 2027 angestrebt, im Rahmen der Planungen zur Beschaffung der hierfür nötigen Züge war im März diesen Jahres allerdings noch von Dezember 2025 die Rede. Da bei der Fahrzeugbeschaffung kein Aufschub möglich ist, könnten die zusätzlichen Züge der Baureihe 490 ab Dezember 2024 auf der RB 81 im S-Bahn-Vorlaufbetrieb eingesetzt werden, wie wir im März berichteten.
Titelbild: Daniel Günther, Andreas Scheuer, Ronald Pofalla und Peter Tschentscher beim symbolischen ersten Spatenstich in Hasselbrook. Foto: Bertold Fabricius / Deutsche Bahn AG