Im Rahmen der Elektrifizierung der AKN-Strecke zwischen Eidelstedt und Ulzburg Süd hat die AKN heute erste Details zur zweiten Bauphase, die vom 20. August 2023 bis 29. Juni 2024 dauern wird, bekanntgegeben. Die A1 wird zwischen Eidelstedt und Burgwedel gesperrt und durch Busse ersetzt, und die Linie A2 wird ab Ulzburg Süd nach Neumünster durchgebunden.
Welche Maßnahmen stehen an?
In der nun beginnenden zweiten Bauphase stehen laut der AKN im Einzelnen folgende Baumaßnahmen an:
- Auf dem gesamten Abschnitt zwischen Eidelstedt und Burgwedel wird die Strecke mittels Oberleitungsmasten bzw. Stromschienen elektrifiziert.
- In Eidelstedt werden die bereits begonnenen Arbeiten an den konstruktiven Bauwerken im Bereich Lampéstraße/Möhlenort weitergeführt, die Verbreiterung der Fußgängerunterführung Weidplan wird abgeschlossen. Für das neue zweite Gleis wird ein Trogbauwerk errichtet. Das Trogbauwerk trägt das zweite Gleis ausgehend vom hochliegenden S-Bahn-Gleis auf das ca. 8 Meter tiefer liegende Niveau, auf dem heute bereits die AKN-Gleise liegen. Im Zuge der 2. Bauphase wird das zweite Gleis auch bereits vormontiert.
- Zwischen Ellerau und Quickborn wird das zweite Gleis weiter gebaut. Die Bahnseitengräben und die Erweiterung des Bahndamms im Bereich der Gronaubrücke werden fertiggestellt.
- An den Haltepunkten Eidelstedt Zentrum und Hörgensweg beginnen die Umbauten an den Bahnsteigen, am Haltepunkt Eidelstedt Zentrum werden die Gleise abgesenkt. Ziel ist jeweils die Herstellung der Bahnsteighöhe von 96 Zentimetern, um einen barrierefreien Aus- und Einstieg im späteren Verkehr mit den Fahrzeugen der S-Bahn zu ermöglichen.
- Der Bahnhof Schnelsen-Süd wird neu gebaut, er erhält einen 138 Meter langen Bahnsteig, ebenfalls mit der Höhe von 96 Zentimetern, einschließlich barrierefreier Zugänge.
- Die Bahnhöfe Schnelsen und Burgwedel (Ostseite) werden umgebaut, die Inselbahnsteige verlängert und erhöht, die Zugänge werden angepasst.
- Im Bereich der Autobahnbrücke A23 zwischen Hörgensweg und Schnelsen Süd werden die Gleise abgesenkt, um Platz für die künftige Oberleitung zu schaffen.
- Die vorhandenen Lärmschutzwände rund um die Haltepunkte Eidelstedt, Eidelstedt Zentrum und Hörgensweg werden angepasst.
Die AKN hat im ersten Bauabschnitt zunächst nicht mit den Arbeiten für die Elektrifizierung begonnen, also noch keine Oberleitungsmasten aufgestellt. Vor gut zwei Wochen erklärte die AKN, dass die Standorte der Oberleitungsmasten noch optimiert würden und die Baufreigabe noch einige Monate Zeit beanspruche. Erst im kommenden Jahr sei mit dem Beginn dieser Arbeiten zu rechnen, DT5 Online berichtete. Ob diese Optimierungen auch den 2. Bauabschnitt betreffen ist unklar. Als Termin für die Inbetriebnahme der S-Bahnlinie S5 wird weiterhin Dezember 2025 angepeilt, doch Puffer sind eigentlich nicht vorhanden.
10 Monate Ersatzverkehr
Auf der Strecke zwischen Eidelstedt und Burgwedel richtet die AKN einen Schienenersatzverkehr mit Bussen ein. Diese sollen wie folgt fahren:
- Montags bis Freitags zwischen 6 und 21 Uhr alle 10 Minuten – Busse und Züge warten nicht aufeinander
- in allen übrigen Zeiten im Takt der AKN:
- Samstags von 6 bis 22:30 Uhr alle 20 Minuten
- Sonntags von 6 bis 23:30 Uhr alle 30 Minuten
- Im Wochenendnachtverkehr alle 60 Minuten
Zum barrierefreien Einstieg wird die Ersatzhaltestelle Eidelstedt um etwa 100 Meter in Richtung Süden zur Schnackenburgallee 200-202 verlegt. Die Fahrzeit verlängert sich um 20 bis 30 Minuten – je nach Verkehrslage.
Die Ersatzbusse sind barrierefrei, aber nicht mehr die Züge der Linie A1. Aufgrund der veränderten Bahnsteighöhen besteht nun kein höhengleicher Einstieg mehr. Rollstuhlfahrende sollen sich bei der AKN unter der Rufnummer 04191 / 933 933 melden, damit ein rollstuhlgerechtes Taxi bestellt werden kann.
Änderungen im Liniennetz: A1 gibt nördlichen Abschnitt an die A2 ab
Die Bauarbeiten zur Verlängerung der Bahnsteige an der Alsternordbahn waren bereits ein Vorbote: Ab dem 20. August 2023 fahren die Züge der Linie A2 ab Ulzburg Süd weiter bis Kaltenkirchen, Bad Bramstedt oder Neumünster. Die A1 verkehrt künftig nur noch im Streckenabschnitt Burgwedel – Ulzburg Süd. Die Fahrzeiten sollen im Wesentlichen unverändert bleiben. Das veranschaulicht die folgende Liniennetzskizze:
Entsprechend kommt es auch zu Änderungen bei den Fahrzeugeinsätzen: Die Linie A2 wird künftig nur noch mit barrierefreien LINT-Fahrzeugen betrieben. Diese fuhren bislang auf der Linie A1. Im Gegenzug werden die VTA-Fahrzeuge aus den 1990er-Jahren künftig auf der Linie A1 eingesetzt. Auf der Linie A3 bleibt es beim Einsatz der VTA und eines geliehenen LINT 41.
Die neuen Fahrtverläufe sind bereits in digitalen Auskunftsmedien eingepflegt, parallel dazu aber auch noch der Jahresfahrplan 2023. Für viele Fahrgäste entfällt durch diese Maßnahme nun der bislang nötige Umstieg in Ulzburg Süd.