Wie die AKN mitteilte, werden die Bahnsteige der Alsternordbahn (A2) auf einheitlich 118 Meter verlängert. Hintergrund ist der beabsichtigte Einsatz von Doppeltraktionen der LINT 54-Fahrzeuge.
Am vergangenen Wochenende starteten die ersten vorbereitenden Maßnahmen. Die Arbeiten an den A2-Stationen Norderstedt Mitte, Moorbekhalle, Friedrichsgabe, Quickborner Straße, Haslohfurth und Meeschensee sollen bis Dezember 2022 abgeschlossen werden. Heute können an ihnen nur Doppeltraktionen der VTA-Fahrzeuge oder einzelne LINT 54 halten.
Während an den meisten Stationen die Bahnsteige recht einfach verlängert werden können, wird es am südlichen Endbahnhof Norderstedt Mitte etwas komplexer. Dort kann der Bahnsteig nur in Richtung Norden verlängert werden, wo Treppenanlagen den Bahnsteigbereich stark einengen. Es werde sichergestellt, dass im eingeengten Bahnsteigbereich keine Türen zum halten kommen werden, wie die AKN auf Nachfrage erklärte. Auch werde der Gefahrenbereich entsprechend gekennzeichnet.
Neben der reinen Bahnsteigverlängerung sind weitere begleitende Arbeiten nötig, wie die Anpassung von Entwässerungsanlagen, Kabelkanälen und -schächten.
Die meisten Arbeiten sollen tagsüber und im laufenden Betrieb erfolgen. Hierfür werden an verschiedenen Tagen bis in den Sommer hinein einzelne Gleise für den Zugverkehr gesperrt – die Züge fahren dann vom jeweils anderen Gleis ab. Es sei nur eine Vollsperrung nötig, diese ist allerdings noch nicht genau terminiert, da sie vom Baufortschritt abhängt. Voraussichtlich im September 2022 wird der Betrieb für eine Woche eingestellt werden.
Durch die Verlängerung der Bahnsteige um 38 auf 118 Meter macht sich die AKN flexibel. Mit der Inbetriebnahme der S-Bahn bis Kaltenkirchen, für die nun nach jahrelangen Verzögerungen der Planfeststellungsbeschluss erlassen wurde, steht die AKN ohnehin vor einem großen Umbruch. Dann sollen die Züge aus Neumünster nach Norderstedt Mitte fahren. Zusätzlich sollen Expresszüge auf der neuen A1 Norderstedt – Neumünster eingeführt werden, die an den meisten Stationen durchfahren werden. Die VTA-Fahrzeuge werden dann in den wohlverdienten Ruhestand gehen.
Die Kosten für die Baumaßnahmen werden auf 3,1 Millionen Euro geschätzt. Hierbei erhält die AKN Fördermittel aus einem Programm zur Steigerung der Attraktivität des ÖPNV vom Land Schleswig-Holstein, welches durch die NAH.SH vertreten wird.