Die HOCHBAHN hat heute ihre (Nicht-U5-)Infrastrukturprojekte für das Jahr 2025 vorgestellt. Neben dem Abschluss der Bauarbeiten für die U4-Verlängerung im Bereich Horner Rennbahn folgen ab Mitte Juni umfassende Arbeiten auf der Walddörferbahn im Nordosten Hamburgs. Auch U-Bahn 100, der barrierefreie Ausbau und die Verlängerung der Bahnsteige auf der U3 sind ein Thema.
U2/U4 Horner Rennbahn
Die Bauarbeiten an der Haltestelle Horner Rennbahn neigen sich dem Ende zu. Für den Wiederanschluss der alten Haltestelle von Osten sowie Gleis- und Weichenbauarbeiten im Bereich Hammer Kirche und Rauhes Haus kommt es vom 3. März bis 27. April zu folgenden Betriebsunterbrechungen – jeweils von Betriebsbeginn bis Betriebsende:
- 03.03. – 23.03.25: Hammer Kirche – Legienstraße (SEV von/bis Burgstraße)
- 24.03. – 09.04.25: Hammer Kirche – Horner Rennbahn (SEV von/bis Burgstraße)
- 10.04. – 15.04.25: Burgstraße – Horner Rennbahn
- 16.04. – 27.04.25: Hammer Kirche – Horner Rennbahn (SEV von/bis Burgstraße)
- Die Linie U4 verkehrt während des 5 Minuten-Taktes der Linie U2 nur zwischen Elbbrücken und Jungfernstieg.
Ab dem 28. April verkehren die Linien U2 und U4 dann wieder wie gewohnt unterbrechungsfrei und umsteigefrei auf ganzer Linie.
„Auf den ersten Blick mögen die unterschiedlichen Streckensperrungen verwirrend sein. Aber wir minimieren damit in jedem Projektschritt die Anzahl der Fahrgäste, die auf den Schienenersatzverkehr umsteigen müssen.“
Sven Möller, U-Bahn-Betriebsleiter der HOCHBAHN
Das Projekt liegt im Bereich Horner Rennbahn im Zeit- und Kostenplan. Die Eröffnung der U4 bis zur Horner Geest ist derzeit für 2027 geplant. Laut Angaben der HOCHBAHN handle es sich bei diesen Betriebsunterbrechungen um die letzte U2-Sperrung bis dahin.
Projekt Walddörfer 2025
In der zweiten Jahreshälfte stehen auf der Walddörferbahn im Nordosten umfassende Bauarbeiten an: Zwei Brücken (Ahrensburger Weg und Lerchenberg) werden durch neue Brücken ersetzt, zwei weitere (Farmsener Landstraße und Meiendorfer Weg) von Grund auf instandgesetzt. Um die notwendigen Streckensperrungen optimal zu nutzen, bündelt die HOCHBAHN weitere Arbeiten (Instandsetzung Haltestelle Volksdorf, Erneuerung des Bahnsteigs Buckhorn, Gleisbauarbeiten) in dem Projekt. Parallel dazu werden zwei Stellwerke modernisiert.
Vom 19. Mai bis 30. November kommt es daher zu folgenden Betriebsunterbrechungen – jeweils von Betriebsbeginn bis Betriebsende:
- 19.05. – 22.05.25: Volksdorf – Ahrensburg West, nur tagsüber von jeweils 9 bis 15 Uhr
- 18.06. – 20.07.25: Volksdorf – Ahrensburg West
- 21.07. – 27.07.25: Volksdorf – Großhansdorf
- 28.07. – 18.08.25: Volksdorf – Buchenkamp
- 19.08. – 08.10.25: Volksdorf – Ohlstedt
- 09.10. – 12.10.25: Volksdorf – Ohlstedt und Volksdorf – Buchenkamp
- 13.10. – 30.11.25: Berne – Volksdorf
U-Bahn 100: Erste Fahrten im „Moving Block“
Für den digitalisierten U-Bahnbetrieb zwischen Christuskirche und Horner Rennbahn sowie Elbbrücken und Horner Geest läuft bereits die technische Ausstattung der Strecke und Fahrzeuge. Im Frühjahr 2025 sollen erstmals Fahrzeuge im „moving Block“ fahren: Bei dieser Fahrt kommunizieren die Fahrzeuge miteinander, sodass eine engere Taktfolge möglich wird. Erste Versuchsfahrten mit reduzierter Geschwindigkeit auf Testgleis an der U1 zwischen Farmsen/Oldenfelde und Berne seien bereits sehr erfolgreich gewesen, so HOCHBAHN-Technikvorstand Jens-Günter Lang.
Um einen 100 Sekunden-Takt zwischen Jungfernstieg und Horner Rennbahn zu ermöglichen werden Fahrzeuge und Strecke digitalisiert. Die U-Bahnfahrer überwachen die Fahrt nur noch, das Fahrzeug bremst und beschleunigt selbstständig. Die Überwachung der Strecke und des Fahrgastwechsels bleibt in der Verantwortung des Zugfahrers. Ab Ende 2026 soll der halbautomatische Betrieb zwischen Elbbrücken und Jungfernstieg aufgenommen werden.
Die Hochrüstung der DT5-Fahrzeuge erfolgt bei Alstom in Salzgitter. Alle zwei Wochen erreichen zwei hochgerüstete DT5-Fahrzeuge die Hansestadt. Die nötige Technik (Siemens Trainguard MT) ist bei den Fahrzeugen jedoch noch deaktiviert. Erste Fahrzeuge waren im Spätsommer 2024 wieder in Betrieb gegangen. Derzeit sind bereits 18 der 163 Fahrzeuge umgerüstet.
Barrierefreier Ausbau auf der Zielgeraden
Das Programm „Barrierefreier Ausbau“ biegt auf die Zielgerade ein. Mit der Fertigstellung der Haltestellen Meßberg (U1, Sommer 2025) und Saarlandstraße (U3, 2025/26) endet das senatsfinanzierte Ausbauprogramm. Zu Beginn des seinerzeit als „Lift-Programm“ bezeichneten Projekts im Jahr 2012 waren nur 36 Haltestellen barrierefrei, mit den derzeit im Umbau befindlichen sind es 90 der 93 U-Bahnhaltestellen. Das Tempo wurde vervierfacht, statt durchschnittlich einer Haltestelle jährlich (2011) waren es danach durchschnittlich vier. Der Senat förderte die HOCHBAHN mit rund 180 Millionen Euro.
Der Ausbau der Haltestellen Sierichstraße (im Windschatten der U5-Baumaßnahme Borgweg) und Sternschanze (Neubau in den 2030er-Jahren, verzögert sich wegen Verbindungsbahnentlastungstunnel) folgt. Die Haltestelle Kiekut am nordöstlichen Ende der Linie U1 in Schleswig-Holstein werde aufgrund der geringen Fahrgastzahlen und der guten barrierefreien Busanbindung nicht ausgebaut.
Verlängerung der U3-Bahnsteige
Im Jahr 2025 beginnt schließlich die Planung der Bahnsteigverlängerungen auf der Linie U3. Die meisten Bahnsteige der Ringlinie verfügen nur über 90 Meter lange Bahnsteige für Sechswagenzüge (80 Meter). Um die Kapazität zu steigern, sollen die Bahnsteige nun auf 125 Meter verlängert werden, um wie im übrigen Netz 120 Meter-Züge aus acht bzw. neun Wagen einsetzen zu können. Schon heute fahren zeitweise vier Züge pro 10 Minute pro Richtung über die historische Ringstrecke.
Besonders herausfordernd sei der historische Baubestand sowie die zahlreichen Viadukt- und Brückenabschnitte sein. Die Bahnsteige von 13 der 25 Haltestellen müssten verlängert werden. Borgweg, Eppendorfer Baum, Hoheluftbrücke, Feldstraße, St. Pauli, Landungsbrücken, Baumwall, Rödingsmarkt, Rathaus, Mönckebergstraße und Hauptbahnhof Süd sowie Sierichstraße und Sternschanze, wobei letztere im Zusammenhang mit dem barrierefreien Ausbau verlängert bzw. neugebaut werden sollen (siehe oben). Die Haltestelle Saarlandstraße erhielt im Zuge dessen vergangenes Jahr bereits längere Bahnsteige.
„Das wird eine herausfordernde Planung. Bei aller Notwendigkeit, die Kapazität auf der U3 langfristig zu steigern, ist das Ziel, unsere historischen Haltestellen zu bewahren, denn sie gehören zu Hamburg wie der Michel oder die Elphi.“
Jens-Günter Lang, Technik-Vorstand der HOCHBAHN
Folgende Herausforderungen warten im Einzelnen auf die HOCHBAHN:
- Erweiterung von Tunnelanlagen an 4 Haltestellen (Feldstraße, St. Pauli, Mönckebergstraße, Rathaus)
- Erneuerung von Brücken an 4 Haltestellen (Eppendorfer Baum, Landungsbrücken, Rödingsmarkt, Baumwall)
- Neutrassierung mit Planfeststellungsverfahren an 4 Haltestellen (Eppendorfer Baum, Hoheluftbrücke, Feldstraße, St. Pauli)
- Denkmalgeschützte Haltestellengebäude und/oder angrenzende Ingenieurbauwerke unter Denkmalschutz an 7 Haltestellen (Eppendorfer Baum, Feldstraße, St. Pauli, Landungsbrücken, Baumwall, Rödingsmarkt, Rathaus)