Netzreform kommt: So sieht das Hamburger S-Bahn-Netz ab Dezember 2023 aus

Anfang April 2022 wurden die Pläne, das S-Bahn-Netz zu reformieren, bekannt – DT5 Online berichtete. Nun steht fest: Die Netzreform kommt – so der NDR. Wie das Netz künftig aussehen soll, und in welchen Stufen die Reform kommt.

Es bleibt bei sechs Linien

Perspektivisch bleibt es bei sechs Linien, diese werden allerdings einen neuen Namen tragen: Die zweistelligen Liniennummern entfallen, künftig wird es die Linien S1 bis S6 geben. Die Linien S1 bis S4 behalten ihre Streckenäste, zusätzlich kommen die Linien S5 und S6 hinzu. Zuletzt wurde das S-Bahn-Netz im Zuge der Fertigstellung des Citytunnels vor nunmehr vier Jahrzehnten überarbeitet.

LinieStreckenverlaufTakt tagsüberZuglänge
S1Wedel – Jungfernstieg – Hamburg Airport
Wedel – Jungfernstieg – Poppenbüttel
alle 5-10′132m
S2Altona – Dammtor – Aumühlealle 5-10′132m
S3Neugraben – Altona – Pinnebergalle 10′5-19h 198m
sonst 132m
S4ab 2030: Altona (Diebsteich) – Jungfernstieg – Bad Oldesloealle 10-20′132m / 198m
S5ab 2023: Stade – Dammtor – Elbgaustraße
ab 2030: Stade – Dammtor – Kaltenkirchen (bislang S3 Süd & S21 Nord)
alle 10-20′132m
S6ab Eröffnung der S-Bahn nach Kaltenkirchen (2030):
Harburg Rathaus – Dammtor – Elbgaustraße (bislang S32)
alle 10′
nur in HVZ(?)
132m / 198m

Bereits im April wurde spekuliert, auf welche Weise das Liniennetz stabilisiert werden könnte. Fest steht nun: Das Kopfmachen der Verstärkerlinie S11 entfällt in Altona, ebenso das Stärken und Schwächen der Züge der S3 in Neugraben und Elbgaustraße. Die Züge der Linie S1 werden erst einmal weiterhin in Ohlsdorf geflügelt. Nur die Züge, die bisher als S11 verkehrten, fahren mit voller Zuglänge bis Poppenbüttel weiter. Außer der Liniennummer ändert sich hier nichts. Unklar ist, ob die Linie S6 später nur in der Hauptverkehrszeit verkehren wird – wie bei der S32 bislang geplant wurde. Klar ist wiederum, dass die Linie S6 später einmal den Osdorfer Born anschließen solle – vom neuen Altonaer Bahnhof aus (heute Diebsteich).

Mit der Netzreform verlieren einige Streckenabschnitte direkte Verbindungen in die Innenstadt, weil nun im Berufsverkehr nur noch eine der beiden Stammstrecken bedient wird – doch kann in aller Regel am Hauptbahnhof und in Altona bahnsteiggleich umgestiegen werden. Neu sind die Pläne, dass die S4 überwiegend mit Langzügen mit einer Zuglänge von 204 Metern verkehren soll. Neue Strecken, wie z.B. die S-Bahn zum Osdorfer Born sind im neuen Liniennetz bislang noch nicht berücksichtigt.

Durch die neue Führung der Züge aus Bergedorf/Aumühle nach Altona statt Elbgaustraße könnte die Linie S2 die erste vollständig digitale S-Bahn-Linie Hamburgs werden: Hierzu ist nur noch die Ausrüstung der Verbindungsbahn und des Bahnhofs Altona mit ETCS nötig. Die Planungen für das dafür nötige neue Stellwerk im Innenstadtbereich laufen bereits.

Aktualisiert am 03.07.2022