Unter dem Namen „Teilnetz Ostsee-Alster (OSTA) hat das Land Mecklenburg-Vorpommern mit den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein den Zuschlag für den Betrieb unter anderem der Linie RE 1 (Hamburg – Rostock) an DB Regio erteilt.

Zwei Bieter hatten im Juli 2023 Angebote für das Teilnetz OSTA vorgelegt. Nun ist die Rechtsmittelfrist abgelaufen, sodass der Zuschlag an die DB Regio AG erteilt werden konnte. Im Zuge der Fehmarnbelt-Hinterlandanbindung werden sich auch die Verkehre in Richtung Rostock/Schwerin verändern, hierauf wurde bereits Rücksicht genommen.

Die lokbespannten Doppelzüge auf der Linie RE 1 Hamburg – Büchen – Schwerin – Rostock sollen durch neue „überwiegend doppelstöckige Triebzüge“ ersetzt werden. Dabei handelt es sich um Alstom Coradia Max-Triebzüge, die bisher als Alstom Coradia Stream HC vermarktet wurden. Aufgrund verschiedener Bahnsteiglängen werden diese sowohl als Fünfteiler als auch als Dreiteiler gebaut. Von beiden Varianten werden neun Triebzüge bestellt.

LinieAbschnittKünftige Zugbildung
RE 1Hamburg – Büchen – Schwerin – Rostock5-teiliger Triebzug,
zwischen Hamburg und Büchen mit zusätzlichem 3-teiligen Triebzug
RE 2Lübeck – Rostock3-teiliger Triebzug
RE 4Lübeck – Schwerin3-teiliger Triebzug
RB 18Schwerin – Rostock3-teiliger-Triebzug

In Mecklenburg-Vorpommern verhindern kurze Bahnsteig den Einsatz längerer Züge. Eine Doppeltraktion aus einem Drei- und Fünfteiler, wie sie zwischen Hamburg und Büchen eingesetzt werden sollen, biete laut Mecklenburg-Vorpommern Platz für mehr als 720 Fahrgäste.

Das Vergabeergebnis berücksichtige bereits zahlreiche Neuerungen wie zweistündliche umsteigefreie Verbindungen zwischen Lübeck und Rostock (RE 2) sowie Lübeck und Schwerin (RE 4) sowie einen längeren Halbstundentakt des RE 1 zwischen Hamburg und Büchen sowie einen Nachtverkehr auf diesem Abschnitt. Zwischen Bad Kleinen und Rostock entstehe zusammen mit dem Fernverkehr etwa ein Stundentakt.

Das Netz OSTA wird in zwei Stufen in Betrieb genommen, abhängig von der Elektrifizierung der Strecke Lübeck – Bad Kleinen sowie dem Bau einer Verbindungskurve:

Betriebsstufe B („Beginn“)
12/2027 – 12/2029

LinieStrecke
RE 1Hamburg – Büchen – Schwerin – Rostock
RE 2Bad Kleinen – Rostock
RB 18Bad Kleinen – Schwerin

Betriebsstufe L („Lübeck“)
12/2029 – 12/2041

LinieStrecke
RE 1Hamburg – Büchen – Schwerin – Rostock
RE 2Lübeck – Bad Kleinen – Rostock
RE 4Lübeck – Bad Kleinen – Schwerin
RB 18Bad Kleinen – Rostock

Anders als auf dem Titelbild dargestellt werden die Züge nicht das typische DB-Verkehrsrot erhalten, sondern ein Mecklenburg-Vorpommern-Landesdesign. Die Züge werden mit WLAN und Fahrgastinformationssysteme mit Echtzeitinformationen ausgerüstet.

Die Aufgabenträger forderten Neufahrzeuge mit einer Einstiegshöhe von 55 Zentimetern, im „PRM“-Bereich (Personen mit reduzierter Mobilität) von kombiniert 55/76 Zentimetern und mindestens 694 vollwertigen Sitzplätzen auf dem Abschnitt Hamburg – Büchen. Die DB Regio AG betreibt die Linien auch heute, derzeit gilt ein Übergangsvertrag aufgrund der Verzögerung der nun erfolgreich abgeschlossenen Neuausschreibung.

Titelbild: ALSTOM